Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Der Spagat zwischen Backstube und Rennstrecke

Alexander Kobler, 05.10.2020 10:50

BRAUNAU-RANSHOFEN. Durch seine motorsportverrückte Familie liegt ihm das Benzin schon seit Kindesbeinen an im Blut, heute zählt er zu den besten Supermoto-Piloten der Welt. Der Ranshofener Lukas Höllbacher beendete die diesjährige Weltmeisterschaft auf Platz drei. Der 25-jährige Bäckermeister muss aber gleichzeitig den Spagat zwischen der Rennstrecke auf der einen und der heimischen Backstube auf der anderen Seite meistern.

  1 / 3   In der coronabedingt verkürzten Weltmeisterschaft 2020 landete der Ranshofener Lukas Höllbacher im Gesamtklassement auf dem dritten Platz. Fotos: Supermotopics

Mit zwölf Jahren bekam der Ranshofener Lukas Höllbacher sein erstes kleines Motorrad geschenkt, von da an entwickelte sich eine Liebesbeziehung zwischen dem 25-Jährigen und den zweirädrigen Geschossen. Mittlerweile zählt er zu den besten Supermoto-Piloten weltweit und konnte sich bereits etliche Meistertitel im In- und Ausland sichern. „Meine Familie war immer schon motorsportverbunden, ich habe die Begeisterung quasi von meinem Onkel und meinem Vater übernommen“, erzählt der 25-Jährige im Gespräch mit Tips. In den ersten Jahren spielte er noch parallel zum Motorradsport erfolgreich Fußball in Ried, ehe er das runde Leder für den Motorsport opfern musste. „Ich hatte in der ganzen Zeit auch immer die volle Unterstützung von meinen Eltern, dafür möchte ich einfach mal Danke sagen.“

Dritter bei der Weltmeisterschaft 2020

Zu seinen Erfolgen zählen mittlerweile vier deutsche, sechs österreichische sowie ein Europameistertitel. In dieser Saison landete er in der Weltmeisterschaft, die coronabedingt an nur drei Wochenenden in Italien ausgetragen wurde, auf Gesamtrang drei. In der Spanischen Meisterschaft liegt er vor den letzten beiden Rennwochenenden gar an der Spitze des Klassements. „Natürlich ist das Ganze auch mit sehr viel Aufwand verbunden. Nach Jahren im Motocross-Bereich bin ich heuer zum ersten Mal wieder im Supermoto an den Start gegangen“, erzählt Höllbacher. Das Ziel für die kommende Saison, zusammen mit seinem italienischen MTR-Team, ist dabei schon klar definiert: „Wir haben heuer gesehen, dass wir auch nach relativ wenig Vorbereitung vorne mitmischen können. Daher ist ganz klar für die neue Saison der Angriff auf den WM-Titel das erklärte Ziel.“ In diesem Jahr habe er einfach noch zu viele Fehler gemacht, aus denen er aber auf jeden Fall lernen will.

Viel Training auf dem Fahrrad

Um sich fit zu halten, verbringt der 25-Jährige auch viel Zeit auf dem Fahrrad. Er sieht das als gutes Training für die Grundfitness und spult im Jahr rund 10.000 Kilometer auf seinem Rennrad ab, im Winter auch auf der Rolle. Dass er auch hier erfolgreich sein kann, zeigte Höllbacher bei den Braunauer Radsporttagen im September eindrucksvoll, als er sich den Bezirkstitel holte. Die richtige Zeiteinteilung spielt in seinem Leben ebenfalls eine entscheidende Rolle, schließlich ist der 25-Jährige im echten Leben Bäckermeister und hat im September das elterliche Traditionsunternehmen in Ranshofen übernommen. „Der Spagat mit dem Motorsport gelingt mir nur, weil wir gute Mitarbeiter haben und ich meine Eltern immer hinter mir habe.“ In Zukunft kommen aber hier noch mehr Arbeit und Verantwortung auf ihn zu. Dem Motorsport will Höllbacher aber dennoch so lange wie möglich treu bleiben.

Spezielles Training in Burgkirchen geplant

Im nächsten Jahr kommt voraussichtlich ein weiteres Projekt hinzu: „Es ist geplant, dass wir im Fahrsicherheitszentrum in Burgkirchen ein spezielles Supermoto-Training für Anfänger mit Drifts, Sprüngen und allem was dazugehört anbieten.“ Langweilig wird es dem Ranshofener also auch in Zukunft sicher nicht so schnell werden.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden