Eine bewegte Geschichte: Aspach im Laufe der Jahrhunderte
ASPACH. Der 82-jährige Karl Pointecker weiß über die Geschichte seiner Heimatgemeinde einiges zu erzählen. So ist Aspach beispielsweise Geburtsort einiger Dichter, Komponisten und Künstler. Sogar ein späterer Papst war dort eine Zeit lang Pfarrer.
„Papst Pius der Zweite war von 1444 bis 1447 Pfarrer im Dekanat Aspach“, erzählt Pointecker. Damals stand auch das Schloss Wildenau bereits. „Es wurde 1430 zum ersten Mal erwähnt. Bis 1795 war es Eigentum des Geschlechts der Ahamer.“ Danach wechselte es mehrmals seine Besitzer und verfiel im Laufe der Jahre. Erst die jetzigen Besitzer ließen umfangreiche Sanierungen durchführen, wodurch das Schloss in neuem Glanz erstrahlt. „Ein Glücksfall für Wildenau“, betont Pointecker.
Schaurige Erzählung
Von 1595 bis 1900 gab es die Schlossbrauerei Wildenau, zu der er eine schaurige Geschichte erzählt: „1865 wurde ein gewisser ‚Schü-Hiasl‘ eines Tages vermisst und später in einer der Sudpfannen gefunden. Im kochenden Gebräu blieb nur sein Skelett übrig, das fortan in der Ordination des Wildenauer Doktors stand.“
Kirtag am Georgitag
Eine wahre Institution in Aspach ist der Wildenauer Kirtag. „Er wurde circa 1890 erstmals gefeiert, wobei das Fest anfangs immer am Namenstag des Heiligen Georg, dem Kirchenpatron der Schlosskirche, stattfand. Es gab diverse Tanzveranstaltungen, eine Freibühne, einen Prater, eine Schaukel, Schießbudenstände und durchaus auch Raufereien der Zechen“, so der 82-Jährige.
Wichtige Persönlichkeiten
Als wichtige Persönlichkeit nennt Pointecker zum Beispiel den Pfarrer, Dichter und Musiker Georg Wagnleithner, der mit seinem Dichternamen „Stibler“ etwa zur Namensnennung der „Stibler-Linde“ oder des „Stiblersaals“ in der Gemeinde beitrug. „Wichtig zu erwähnen sind auch die Mitglieder der Künstlerfamilie Daringer, die als Fassbinder, Bildhauer oder Kirchenmaler wirkten.“
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