Donnerstag 18. April 2024
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BRAUNAU. Durchschnittlich alle zehn Tage wird in Österreich eine Frau wegen ihres Geschlechts ermordet. In Braunau machten daher anlässlich des internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen Vertreter diverser Institutionen auf das Thema aufmerksam.

Die Fahne "Frei leben ohne Gewalt" wurde unter anderem vor dem Rathaus gehisst. An der Aktion beteiligten sich:  Frau für Frau, Braunaus Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP), das Krankenhaus Braunau, das Frauenhaus Braunau, die Regionalcaritas Braunau, Treffpunkt Mensch und Arbeit, die SPÖ Stadtfrauen und der Club Soroptimist Ried/Innviertel. (Foto: Tips)
photo_library Die Fahne "Frei leben ohne Gewalt" wurde unter anderem vor dem Rathaus gehisst. An der Aktion beteiligten sich: Frau für Frau, Braunaus Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP), das Krankenhaus Braunau, das Frauenhaus Braunau, die Regionalcaritas Braunau, Treffpunkt Mensch und Arbeit, die SPÖ Stadtfrauen und der Club Soroptimist Ried/Innviertel. (Foto: Tips)

Heuer sind in Österreich bereits 28 Femizide zu verzeichnen. Zusätzlich dazu gab es 25 mutmaßliche Mordversuche beziehungsweise schwere Gewalttaten gegen Frauen. Verübt wurden diese durch (Ex-)Partner, Familienmitglieder oder durch Personen mit Naheverhältnis zum Opfer. Wie die Braunauer Frauenberatungsstelle Frau für Frau berichtet, ist jede fünfte Frau körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt.

16 Tage gegen Gewalt

Um auf dieses gravierende strukturelle Problem aufmerksam zu machen, gibt es die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Diese startet am 25. November, dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden. Am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, endet die Aktion.

An der Kampagne beteiligt sich jährlich auch Frau für Frau. Die Beratungsstelle initiierte dazu das Hissen der „Frei leben ohne Gewalt“-Fahne. Dieses Jahr wird sie erstmals an sechs Standorten in Braunau gehisst: Vor dem Rathaus, dem Bezirksgericht, der Volksschule Neustadt, der Freiwilligen Feuerwehr Ranshofen, im Innenhof des Ärztehauses und im Krankenhaus Braunau. Auch in Altheim ist die Fahne zu sehen.

Viele Unterstützer

Die Aktion unterstützen neben Frau für Frau auch Braunaus Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP), das Krankenhaus Braunau, das Frauenhaus Braunau, die Regionalcaritas Braunau, Treffpunkt Mensch und Arbeit, die SPÖ Stadtfrauen und der Club Soroptimist Ried/Innviertel.

„Jede Frau, die Gewalt erlebt, ist eine zu viel. Schauen wir nicht weg, sondern hin“, sagt Margarethe Kröll, die Geschäftsführerin von Frau für Frau. Gewalt beginne nicht erst mit einer gebrochenen Nase, Zivilcourage ende nicht vor der verschlossenen Wohnungstür, betont Kröll.

Wege aufzeigen

Gudrun Pointner vom Krankenhaus Braunau erklärt, dass die Mitarbeiter im Krankenhaus die Frauen nicht nur körperlich erstversorgen wollen. Es sei auch wichtig, ihnen Wege aufzuzeigen, wie es weitergeht. Frauen können sich beispielsweise an Frau für Frau wenden. Weitere Infos gibt es unter www.fraufuerfrau.at

Höherer Mindestlohn gefordert

Auch die ÖGB-Frauen nehmen die Kampagne gegen Gewalt an Frauen zum Anlass, um sich für eine bessere Unterstützung von Frauen einzusetzen. Sie fordern dazu höhere Mindestlöhne. Konkret wollen die ÖGB-Frauen, dass der kollektivvertragliche Mindestlohn auf 2.000 Euro brutto erhöht werde. Denn: Gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und ein gesichertes Einkommen, von dem man leben kann, ermöglichen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben frei von Gewalt.

„Finanzielle Abhängigkeit führt dazu, dass Frauen in einer Gewaltspirale gefangen sind. Sichere Einkommen und gute Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die wichtigste Gewaltprävention“, ist die Braunauer ÖGB-Frauenvorsitzende Martina Priewasser überzeugt.

Gewalt am Arbeitsplatz

Vor sexuellen Übergriffen sind Frauen auch am Arbeitsplatz nicht geschützt. Laut Priewasser ist immer noch jede zweite Frau am Arbeitsplatz von sexueller Belästigung betroffen: „Es ist ein Skandal. Unternehmen haben eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht und müssen Maßnahmen setzen, um Gewalt zu verhindern“, so die Gewerkschafterin.

Hilfe suchen

Betroffene sollen sich an ihren Betriebsrat, die Gewerkschaft oder an eine Beratungsstelle wenden, rät Priewasser: „Jede Frau bestimmt ihre persönlichen Grenzen selbst. Wichtig ist, dass wir das Schweigen durchbrechen. Und Arbeitgeber dürfen nicht länger wegschauen.“

Mehr Geld für Schutz erforderlich

Gefordert wird außerdem mehr Geld für den Schutz von Frauen: „Es braucht dringend mehr Geld, um Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren und Frauenberatungsstellen abzusichern und auszubauen.“

 


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