"Mit Kindern zu arbeiten ist was sehr Schönes, vor allem, wenn man selber keine Enkel hat"
BEZIRK BRAUNAU. Katharina Cozzo hat vor 15 Jahren den Omadienst in Braunau ins Leben gerufen. Seitdem ist sie Leiterin des Omadienstes für den Bezirk Braunau und hilft betreuungssuchenden Familien, eine Leihoma zu vermitteln. Aktuell werden Leihomas für den Bezirk Braunau gesucht. Mit Tips spricht Katharina Cozzo über die schönen Aufgaben einer Leihoma.
Tips: Wie kam es dazu, den Omadienst in Braunau anzubieten?
Katharina Cozzo: Bei uns in Braunau fehlten flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und deshalb habe ich mich beim Katholischen Familienverband OÖ gemeldet. Ich habe ihnen den Vorschlag gemacht, den Omadienst auch in Braunau anzubieten und dass ich das übernehmen würde. Als das genehmigt wurde, habe ich erstmal Omas gesucht, bevor wir den Omadienst in Braunau kundgemacht haben. Gesucht, gefunden. Seitdem vermittle ich Leihomas an Familien mit Betreuungsbedarf.
Tips:Konnten Sie eine erhöhte Nachfrage in den letzten 15 Jahren feststellen?
Cozzo: Derzeit noch nicht wirklich. Die Nachfrage ist meines Wissens immer konstant geblieben. Aber wir haben meistens mehr Familien mit Betreuungsbedarf als verfügbare Leihomas. Da packe ich dann oft selbst als Leihoma mit an. Aktuell haben wir zwölf Leihomas und 16 betreute Kinder. Einige Familien stehen aber auf der Warteliste. Deshalb suchen wir noch dringend Leihomas für den Bezirk Braunau.
Tips:Wie läuft der Omadienst ab?
Cozzo: Die Leihomas besuchen die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung, also im eigenen Zuhause. Der Omadienst ist kein täglicher Besuch, sondern eher, wenn die Mutter oder die betreuende Person Termine hat oder Einkaufen gehen möchte. Die Besuche sollten aber auch nicht zu selten sein, damit sich das Kind an die Leihoma gewöhnen kann. Wir achten darauf, dass die Oma nicht zu weit weg von der Familie wohnt, da das Fahrtengeld von der Familie bezahlt wird. Da Leihomas eher in ländlichen Gegenden gefragt sind, sollte die Oma mobil sein. Der Omadienst beschränkt sich auf die Betreuung des Kindes und die Leihoma ist nicht für Haushaltstätigkeiten zuständig. Leihomas sollten das Kind begleiten, für das Kind da sein, mit dem Kind spielen oder auch mal das Essen aufwärmen. Die Leihomas sind versichert und bekommen circa zehn Euro pro Stunde von den Familien.
Tips:Warum sollte man sich als Leihoma melden?
Cozzo: Mit Kindern zu arbeiten ist was sehr Schönes, vor allem, wenn man selber keine Enkel hat. Es entsteht eine familiäre Bindung zwischen den Leihomas und den Familien. Viele Leihomas werden zum Beispiel zu Feierlichkeiten des Kindes eingeladen, auch wenn dieses schon größer ist. Als Leihoma leistet man einen wichtigen Beitrag für betreuungssuchende Familien oder alleinerziehende Mütter.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden