„Bitte tut was“: Aktion für einen Herzkatheter in Braunau
BRAUNAU. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Doch in Braunau vergeht derzeit viel Zeit, bis Betroffene tatsächlich eine lebensrettende Behandlung erhalten. Mit einer Unterschriftenaktion will die Braunauer Herzgruppe den Herzkatheter daher wieder nach Braunau holen.

„Der Herzkatheter muss wieder zurück ins Krankenhaus Braunau gebracht werden. Er rettet Leben“, betont Herzgruppenleiterin Heidi Kasper. Sie weiß, wovon sie spricht: Sie selbst hatte erst kurz vor dem Jahreswechsel einen schweren Herzinfarkt und musste zum Herzkatheter nach Wels gebracht werden. Erst durch die Untersuchung damit wird eine Erkrankung auf einem Bildschirm sichtbar.
Kasper konnte noch rechtzeitig behandelt werden. Die Angst, dass die Zeit beim nächsten Infarkt zu wenig ist, bleibt.
Längere Anreise
In Braunau sind Menschen, die einen Herzkatheter benötigen, circa 249 Minuten – also mehr als vier Stunden – von einer Behandlungsmöglichkeit entfernt. So muss aktuell zuerst geklärt werden, wo der nächste Herzkatheter frei ist. Zudem müssen noch Hubschrauber beziehungsweise die Anfahrt organisiert und der Patient stabilisiert werden.
Nicht immer war der Herzkatheter so weit entfernt. Von 2008 bis 2011 gab es ein grenzübergreifendes Angebot in Simbach. Im Zuge der Spitalsreform wurde die Möglichkeit der Nutzung abgeschafft.
Schon 1.500 Unterschriften
Die Braunauer Herzgruppe will den Herzkatheter mit einer Unterschriftenaktion wieder nach Braunau bringen. In vielen Gemeindeämtern liegt die Liste auf – und auch online kann an der Aktion teilgenommen werden. Schon 1.500 Unterschriften wurden gesammelt. Nach wie vor kann unterschrieben werden.
Politik am Zug
Gefragt ist jetzt aber vor allem auch die Politik, ist Kasper überzeugt. „Bitte tut was, lasst uns nicht im Stich“, appellierte sie beim vergangenen Herzgruppen-Treffen. „Sonst fahren wir demonstrieren.“
Mehrere politische Vertreter sprachen sich hier auch für die Unterstützung der Herzgruppe aus, gaben angesichts der finanziellen Lage aber keine Versprechungen. FPÖ-Landtagsabgeordneter David Schießl erklärte, das Thema weiterverfolgen zu wollen. Auch Stadträtin Martina Schäfer (SPÖ) sprach von einer Herzensangelegenheit.
Die Petition findet man hier
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