Jugendservice: Jetzt das gemeinsame Ziel im Auge behalten
BRAUNAU. Ein Auslandssemester, das Treffen mit dem Schwarm oder Partys mit Freunden sind für Jugendliche derzeit zum Schutz der Gesundheit nicht greifbar. Wichtig ist jetzt, das gemeinsame Ziel im Auge zu behalten, für Strukturen zu sorgen und virtuelle Angebote zu nutzen, sagt Brigitte Groder, die Leiterin des Jugendservice Braunau.
Neben den vielen Veränderungen, die typisch für die Teenagerzeit sind, wie der Einstieg ins Berufsleben, der Umstieg in eine weiterführende Schule oder die Abnabelung von den Eltern, sorgt nun auch Covid-19 für viel Unsicherheit. „Der persönliche Austausch fehlt jetzt und das Gefühl, etwas verpasst zu haben ist bei vielen Jugendlichen präsent. Viele stellen sich die Frage, wie gefährlich Covid-19 für sich selbst und Angehörige ist“, sagt Groder.
Virtuelle Angebote
„Um andere zu schützen, gilt es eigenverantwortlich zu handeln. Es ist jetzt nicht die Zeit für Partys und größere Treffen. Eine Alternative kann ein Treffen im Freien mit Abstand oder eine virtuelle Party via Videochat mit dem Freundeskreis sein.“ Soziale Medien wie Snapchat, WhatsApp und Co. bieten eine gute Möglichkeit, den Kontakt zu Freunden aufrecht zu erhalten.
„Man kann natürlich auch einen Brief schreiben oder eine Postkarte versenden. Dazu gibt es übrigens tolle Handlettering Tutorials auf YouTube“, verrät die Leiterin. „Für alle Spielebegeisterten noch ein Tipp: Am 28. und 29. November warten die virtuellen Spieletage des Landes OÖ mit Tipps, Hacks und einer digitalen Spielewelt.“
Auf seriöse Quellen achten
Der digitale Aufschwung, den auch Corona mit sich brachte, wird von den Jugendlichen sehr positiv aufgenommen. Durch diverse virtuelle Angebote in verschiedenen Bereichen bekommen sie jetzt noch schneller Antworten auf ihre Fragen oder Informationen zu gewissen Themen. Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Informationen ist allerdings manchmal Vorsicht geboten. „Gerade jetzt sind viele Fake-News und Verschwörungstheorien in den sozialen Netzwerken. Hier gilt es, Dinge zu hinterfragen und auf seriöse Quellen zu setzen“, warnt Groder.
Mentale Hygiene
Um trotz Social Distancing einen kühlen Kopf zu bewahren, gibt es ein paar Tipps, die Jugendlichen helfen können, mit der Situation besser umgehen zu können. „Tagesablauf und Strukturen sind in Zeiten wie diesen wichtig. Das fängt schon mit dem täglichen Wecker an. Definierte Ziele und Zeitfenster für Schule, Arbeit et cetera schaffen Normalität“, rät Groder: „Dazu jeden Tag etwas einbauen, worauf man sich freut.“
Über Probleme sprechen In Konfliktsituationen kann es helfen, den Kopf bei einem Spaziergang oder einem Workout „auszulüften“. Über Sorgen und Ängste zu reden kann auch sehr hilfreich sein: „Gemeinsam können die Sorgen und Probleme schnell ganz klein werden“, sagt Groder und ergänzt: „Natürlich können sich Jugendliche auch an das Jugendservice wenden oder Fragen anonym in der Onlineberatung stellen.“ Hierbei gibt es auch die Möglichkeit, via Videocall in Kontakt zu treten.
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