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Mattighofner Bürgergarde will das Zinngießerhaus erneuern

Theresa Senzenberger, 04.05.2022 09:14

MATTIGHOFEN. Seit rund 600 Jahren steht das Zinngießerhaus in Mattighofen. Nun will die Bürgergarde diesem „Original“ aus Mattighofen wieder neues Leben einhauchen.

Die Bürgergarde Mattighofen beim Exerzieren (Foto: Franz Fink)
  1 / 2   Die Bürgergarde Mattighofen beim Exerzieren (Foto: Franz Fink)

Vieles ist zum Zinngießerhaus und zur Zinngießerei im Innviertel noch unerforscht. Zwar befindet sich das Gebäude im sogenannten Reitergässchen, das gegenüber dem Stadtamt nach Westen führt, im Herzen der Stadt, es ist aber dennoch durchaus etwas versteckt. Bekannt ist das historische Gebäude vor allem den Schülern Mattighofens, die das Zinngießerhaus im Rahmen ihres Unterrichts besuchen.

Geschichte des Gebäudes

In seinen Grundfesten besteht das fast noch ursprünglich erhaltene Haus schon seit rund 600 Jahren und ist eines der ältesten Gebäude in Mattighofen. Einst war es ein Teil der Befestigungsanlagen. 1965 wurde es von der Bürgergarde erworben. Der Verein rettete das Gebäude vor dem Verfall und es wurde eine gründliche Renovierung durchgeführt. Seither ist die Bürgergarde Eigentümer, wobei das Haus als Vereinslokal dient.

Im Gebäude werden daher zum einen Waffen, Uniformen und Co der Bürgergarde aufbewahrt. Zum anderen befindet sich dort eine weitere Besonderheit: Eine erhaltene Zinngießerwerkstätte mit einer potentiell originalen Ausstattung. Darunter unter anderem ein Schmelzofen, eine Waage, Drehbank, verschiedene Werkzeuge und Zinngegenstände. Im Hof steht sogar eine kleine Kanone.

Mattighofner Schützenkompanie

Auch die Bürgergarde hat eine lange Geschichte. 1620 erhielten die Mattighofner Bürger von Herzog Max von Bayern die Genehmigung, eine Schützenkompanie aufzustellen. Aufgabe der Kompanie war es, Mattighofen und seine Bewohner vor den Übergriffen fremder Soldaten und umherziehenden Landsknechten zu schützen. Zudem konnte sie in Kriegszeiten zur Verteidigung der Landesgrenzen herangezogen werden. „Die Mattighofner Schützenkompanie hat sich nach alten Chroniken mehrmals bravourös geschlagen“, berichtet der Bürgergarde-Kommandant Christian Raiger.

Aktuell hat die Bürgergarde 80 Mitglieder, wobei sich der Verein vor allem durch seinen Zusammenhalt und die Kameradschaft auszeichnet. Als neuer Kommandant steht für Raiger nun die Sanierung des Zinngießerhauses an oberster Stelle. Erneuert werden sollen das Dach, die Fenster, die Fassade und teilweise die Elektrik.

Museums-Charakter wird erhöht

Das Haus soll mit Vitrinen und Schautafeln verstärkt einen Museums-Charakter bekommen. So ist ein besonderer Schatz der Bürgergarde, das „Wasserburger Fähnlein“, das aus dem Dreißigjährigen Krieg stammt, noch vielen unbekannt. Das soll sich jetzt ändern.

Es gibt schon jetzt die Möglichkeit, nach Anmeldung im Rahmen einer Führung in die Welt der Mattighofner Zinngießerei einzutauchen. Weitere Infos gibt es unter www.zinngiesserhaus.at


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