Bürgermeister zu Corona: Grenzübergreifender Zusammenhalt in Braunau und Simbach
BRAUNAU/SIMBACH. Die steigenden Coronazahlen in Braunau und Simbach führten zu verschärften Maßnahmen und einem erschwerten Grenzübertritt. Gerade jetzt ist eine Zusammenarbeit aber besonders wichtig, betonen die Bürgermeister der beiden Nachbarstädte.
Im Landkreis Rottal-Inn musste aufgrund der hohen Covid-19-Infektionen bereits ein Lockdown verhängt werden. Ein Schritt, der zur Durchbrechung der Infektionskette wohl richtig war, sagt Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid. Dass in Braunau die Fallzahlen ebenfalls stärker ansteigen könnten und mehr Gegenmaßnahmen erforderlich werden, befürchtet auch Braunaus Bürgermeister Johannes Waidbacher. Er erwartet flächendeckende Maßnahmen seitens der Bundesregierung und des Landes Oberösterreich.
Ein kompletter Lockdown mit geschlossenen Grenzen wäre jedoch sowohl für die Wirtschaft sowie für jeden Einzelnen ein riesiger Einschnitt und eine große Herausforderung, sind sich beide einig. Sie verfassten daher bereits gemeinsam sowie mit sieben weiteren Bürgermeistern der Grenzregion zwei Briefe an den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, in denen sie sich für offene Grenzen und praktikable Lösungen aussprachen.
Virus gemeinsam besiegen
Die Andeutung von Landrat Michael Fahmüller, dass Österreich für die hohen Infektionszahlen in Bayern verantwortlich sei, ist für Waidbacher wenig nachvollziehbar: „Gegenseitige Anschuldigungen werden uns bei der Bekämpfung der Pandemie nicht weiterhelfen. Das Virus ist der „gemeinsame Feind“ – und den können wir nur mit Vernunft und Fachwissen sowie mit Empathie und guter Zusammenarbeit besiegen.“ Auch Schmid ist dieser Ansicht und wünscht sich einen respektvollen Umgang miteinander.
Waidbacher betont die Verantwortung eines jeden Einzelnen und appelliert an die Bürger, sich an die Maßnahmen zu halten: „Wir alle haben es gemeinsam in der Hand, wie wir durch die Pandemie kommen. Wenn wir persönliche, parteipolitische Interessen und die Spaltung unserer Gesellschaft in den Vordergrund stellen, werden wir scheitern – einzeln und im Kollektiv. Wenn wir den Zusammenhalt in den Mittelpunkt unseres gesellschaftlichen und politischen Handelns stellen, haben wir eine Chance, diese außergewöhnliche Situation gemeinsam zu meistern und in eine gute Zukunft zu gehen.“
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