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100 Millionen Euro Investition in Innovations- und Bildungscampus in Eggelsberg

Sabrina Antlinger, 12.07.2022 15:00

EGGELSBERG. ABB, ein Schweizer Energie- und Automatisierungstechnikkonzern, hat einen neuen globalen Innovations- und Bildungscampus am Hauptsitz von B&R in Eggelsberg eröffnet. Der neue Campus wird das ABB Forschungszentrum für Maschinen- und Fabrikautomation, KI (Künstliche Intelligenz) und Software-Lösungen. Insgesamt wurden 100 Millionen Euro in den Ausbau investiert.

Markus Achleitner, Landesrat für Wirtschaft und Forschung OÖ (v. l.), Sami Atiya, Präsident Robotik und Fertigungsautomation ABB, Thomas Stelzer, Landeshauptmann OÖ, Björn Rosengren, CEO ABB, Martin Kocher und Jörg Theis bei der Eröffnung des neuen Innovations- und Bildungscampus (Foto: ABB)
Markus Achleitner, Landesrat für Wirtschaft und Forschung OÖ (v. l.), Sami Atiya, Präsident Robotik und Fertigungsautomation ABB, Thomas Stelzer, Landeshauptmann OÖ, Björn Rosengren, CEO ABB, Martin Kocher und Jörg Theis bei der Eröffnung des neuen Innovations- und Bildungscampus (Foto: ABB)

B&R ist das weltweite Zentrum von ABB für Maschinen- und Fabrikautomation. Der neue Campus wird bis zu 1.000 zusätzliche High-Tech-Arbeitsplätze schaffen und umfasst neben Forschungslaboren für internationale Spitzenforschung auch globale Schulungseinrichtungen für jährlich bis zu 4.000 Menschen. B&R kooperiert dafür mit mehreren Hochschulen.

100 Millionen Euro Investition

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer sprach von einer wichtigen Initiative und dankte ABB: „Investitionen in unseren Wirtschaftsstandort sind immer auch Investitionen in die Zukunft Österreichs. Die Corona-Pandemie, Ausfälle in den globalen Lieferketten und nun auch der Krieg in der Ukraine führen uns eindrücklich vor Augen, dass wir unabhängiger werden müssen, wenn wir für künftige Herausforderungen besser gewappnet sein wollen. Daher freut es mich, dass ABB mit der Eröffnung des neuen Innovations- und Bildungscampus einen wichtigen Schritt setzt, um die Industrieproduktion wieder nach Hause zu holen. Der neue Campus ist nicht nur Antrieb für die Digitalisierung und Automatisierung, sondern schafft Arbeitsplätze und trägt zum Wohlstand in Österreich bei.“ Insgesamt hat ABB 100 Millionen Euro in den Ausbau des B&R Headquarters investiert.

Mehr als 110 Jahre Geschichte in der österreichischen Industrie

ABB ist seit mehr als 110 Jahren in Österreich tätig – angefangen von der Elektrifizierung der Eisenbahn und dem Antrieb von Skiliften bis zur Robotik und Prozessautomation. Durch die Übernahme von B&R im Jahr 2017 wurde ABB auch zur größten Anbieterin für Industrieautomation in Österreich. B&R wurde 1979 von Erwin Bernecker und Josef Rainer gegründet und hat seinen Hauptsitz in Eggelsberg. Heute ist B&R ein weltweit führender Lösungsanbieter in der Automatisierung von Maschinen und Fabriken und im Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation von ABB für Maschinenautomation verantwortlich. Insgesamt beschäftigt ABB in dem Geschäftsbereich mehr als 11.000 Mitarbeitende an über 100 Standorten in 53 Ländern. 

Internationaler Innovationshub in Mitteleuropa

Auf dem neuen Campus werden Innovationen rund um künstliche Intelligenz, Maschinen- und Fabrikautomation entwickelt, die eine wesentliche Rolle bei der Erschließung neuer Potenziale in der industriellen Produktion der Zukunft spielen – in Branchen wie Elektronik, E-Mobilität, Lebensmittel und Getränke, Recycling, Logistik oder auch in der Landwirtschaft. Mit den Innovationen sollen die Produktivität und Flexibilität erhöht werden. Dadurch können Unternehmen noch nachhaltiger werden und näher an ihren Endmärkten produzieren. Mit dem neuen Campus erweitert sich die Gesamtfläche des B&R Headquarters auf mehr als 100.000 Quadratmeter und macht den Firmensitz mit derzeit rund 2.400 Mitarbeitenden zu einem der größten integrierten Zentren für Produktion, Forschung und Ausbildung in Mitteleuropa. “Innovation ist seit mehr als 130 Jahren fest in der DNA von ABB verankert. Unsere Division B&R ist ein echter Innovations-Hotspot für den Wandel hin zu einer stärker automatisierten Fertigung. Die offizielle Eröffnung dieses Campus ist ein wichtiger Moment für ABB. Wir schaffen damit hochqualifizierte Arbeitsplätze und gestalten gemeinsam mit unseren Kunden die Maschinen und Fabriken der Zukunft“, sagt Björn Rosengren, CEO von ABB.

Plattform für gemeinsame Entwicklung und Ausbildung

Der Innovations- und Bildungscampus von ABB ist ein Open Innovation Hub, in dem B&R eng mit internationalen Kunden, Unternehmen und Start-ups aus der gesamten Region sowie mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten wird, um gemeinsam Automatisierungslösungen zu entwickeln und jene Arbeitskräfte auszubilden, welche die Fabriken der Zukunft benötigen. “Wir verzeichnen in Österreich aktuell einen Rekord an offenen Stellen. Gleichzeitig befinden sich aktuell mehr Personen in unselbstständiger Beschäftigung als je zuvor. Umso mehr gilt es der in Europa spürbaren Qualifikationslücke entgegenzuwirken, um mit der digitalen Transformation Schritt halten zu können und davon zu profitieren. Der neue Campus von B&R mit seinem dualen Ausbildungsangebot ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie man europäische Produktionsunternehmen mit Qualifizierung und Innovation an die Weltspitze bringt, um die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen“, sagte Österreichs Arbeitsminister Martin Kocher. Auch B&R Geschäftsführer Jörg Theis betont: „Bildung hat auf unserem Campus höchste Priorität. Unsere Automation Academy wird jährlich bis zu 4.000 Menschen Inspiration und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten, darunter Studierende, Lehrlinge, Fachleute und Mitarbeitende von B&R und seinen Kunden aus aller Welt.“ Darüber hinaus plant B&R laut Theis in Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen den Aufbau einer dualen Hochschulausbildung am Campus.

Nachhaltiger Campus mit einer der größten PV-Anlagen Österreichs

Laut einer aktuellen Umfrage von ABB planen acht von zehn Unternehmen in Europa und den USA den Automatisierungsgrad ihrer Fertigung zu erhöhen. Sieben von zehn Betriebe wollen die Produktion in die Nähe des Heimmarktes oder in den Heimmarkt selbst verlagern. Auch von den befragten österreichischen Unternehmen beabsichtigen mehr als 90 Prozent weitere Automatisierungsschritte und mehr als 70 Prozent ein Re- oder Nearshoring ihrer Produktion. Das potenzielle Marktvolumen für Maschinen- und Fabrikautomation weltweit wird derzeit auf 20 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt und soll bis zum Jahr 2030 auf 31 Milliarden Dollar jährlich ansteigen. Im Rahmen der ABB Nachhaltigkeitsstrategie 2030 will das Unternehmen auch bis zum Ende dieses Jahrzehnts im gesamten Unternehmen klimaneutral werden. Bei B&R hat ABB dafür eine der größten Eigenverbrauchs-Photovoltaikanlagen Österreichs installiert. 


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