Landesrat Lindner sprach mit Pfotenhilfe Lochen über neues Hundehaltegesetz
LOCHEN. Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) besuchte die Pfotenhilfe Lochen. Gesprächsthemen waren unter anderem das neue Hundehaltegesetz und die teils überfüllten Tierheime. So wünscht sich die Tierschutzorganisation mehr Betreuungsplätze und Kontrollen.
„Ich verstehe, dass die Vorschläge, die jetzt für ein neues verbessertes Hundehaltegesetz auf dem Tisch liegen, viele Emotionen auslösen. Daher ist mir ein sachlicher Austausch mit unterschiedlichen Interessensgruppen wichtig“, sagte Lindner beim Tierschutzhof der Pfotenhilfe. Er nutzte den Besuch, um sich bei den Mitarbeitern für ihr Engagement zu bedanken und über aktuelle Herausforderungen beim Thema Tierschutz zu sprechen.
Im Mittelpunkt des Austausches stand das neue Tierschutzgesetz. „Ziel ist es, ein Gesetz zu beschließen, das vor allem eines bringt: „Mehr Schutz für die Oberösterreicher“, betonte Lindner.
Die Pfotenhilfe ist allerdings besorgt, dass es durch die Verschärfungen noch mehr Abschiebungen von Hunden geben könnte und dass diese durch die Auflagen auch schwerer zu vermitteln sein könnten. Detaillierter dazu äußern möchten sich die Tierschützer aber erst dann, wenn ein Entwurf zur Begutachtung vorliegt.
Mehr Kontrolle gewünscht
Die Pfotenhilfe ist der Meinung, dass die bestehende Gesetzeslage ausreichend ist. Voraussetzung dafür sei aber, dass diese auch kontrolliert wird. Ausgelöst wurde die Diskussion über Verschärfungen durch den Vorfall in Naarn, bei dem eine Joggerin durch einen Hundeangriff verstarb. In diesem Fall wäre das private Scharfmachen der Hunde bereits verboten gewesen, erklärt die Tierschutzorganisation. „Ohne Routinekontrollen, die in Privathaushalten nicht vorgesehen sind, sind solche Gesetze aber völlig zahnlos, was erhebliche Gefahren für Mensch und Tier birgt“, so Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler.
Vom Hamster bis zum Esel
Auch weitere Tierschutz-Themen, wie der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen für herrenlose Tiere, wurden besprochen. Die Pfotenhilfe nahm 2023 beispielsweise 895 Tiere aus Oberösterreich und Salzburg auf. Sie kümmerten sich dabei um vielfältige Tiere – auch Hamster und Esel zählen zu den Schützlingen der Tierschutzorganisation.
224 Tiere wurden durch behördliche Abnahmen bei der Pfotenhilfe untergebracht. 215 Tiere wurden zur Pfotenhilfe gebracht, weil sie herrenlos gefunden wurden. Meist waren das Katzen, aber auch Hunde, Kaninchen, Hühner und sogar ein Ferkel waren dabei.
333 Tiere konnte die Pfotenhilfe an neue Familien vermitteln. Um ein neues Familienmitglied zu adoptieren, reisten die Menschen auf fast ganz Österreich zum Tierschutzhof.
Der Bedarf steigt
„Der Bedarf an Plätzen steigt ständig, weil es immer mehr Tierhalter gibt und damit leider auch mehr unüberlegte Tieranschaffungen“, erzählte Stadler. Das Land brauche daher dringend weitere Betreuungsplätze für abgegebene, beschlagnahmte und gefundene Tiere.
Dass Tierheime vor allem bei größeren Tierabnahmen an ihre Grenzen stoßen, ist Lindner bewusst: „Wichtig ist daher, dass der Tierschutz auch in Zukunft die nötigen Ressourcen erhält, um bei Hundeabnahmen rasch einen richtigen Platz zu finden – dafür werde ich mich weiter einsetzen.“
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