Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Nach KTM-Insolvenz: Mutterkonzern Pierer Mobility braucht Investoren

Online Redaktion, 18.12.2024 11:50

MATTIGHOFEN/WELS. Nach der Insolvenz von Motorradhersteller KTM ist der börsennotierte Mutterkonzern Pierer Mobility nun auf der Suche nach Investoren. Die Citigroup Global Markets Europe AG sei mit der Neuordnung der Eigentümerstruktur beauftragt worden, wie die Muttergesellschaft mitteilte.

Die KTM AG und zwei ihrer Töchter befinden sich in einem Sanierungsverfahren. (Foto: stock.adobe.com/OceanProd)

Aktuell laufen Gespräche sowohl mit bestehenden Partnern als auch mit neuen strategischen und finanziellen Investoren, um neues Geld aufzutreiben. Die Pierer Mobility AG hofft, durch die Verhandlungen eine nachhaltige Lösung für den in Schwierigkeiten geratenen Hersteller zu finden. Noch sind die genauen Summen des benötigten Kapitals unklar, Mitte November sprach die Muttergesellschaft von einem dreistelligen Millionenbetrag.

Bestehende und neue Partner

Die Eigentümerstruktur von Pierer Mobility ist dabei von zentraler Bedeutung: Rund 75 Prozent der Anteile liegen bei der Pierer Bajaj AG, die zu 51,1 Prozent dem KTM-CEO Stefan Pierer und zu 49,9 Prozent dem indischen Partner Bajaj gehört. Die restlichen 25 Prozent befinden sich im Streubesitz an der Wiener Börse. Die Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 78 Prozent ihres Wertes verloren.

Neuordnung der Eigentümerstruktur

In einer Ad hoc-Mitteilung gab Pierer Mobility bekannt, dass mit der Citigroup Global Markets Europe AG eine externe Firma mit der Neuordnung der Eigentümerstruktur beauftragt worden sei. Sie soll den Prozess der Investoren- und Geldsuche strukturiert, transparent und effizient durchführen. Ziel des Investmentprozesses ist die Zeichnung einer notwendigen Barkapitalerhöhung oder von Finanzinstrumenten der Mutter-AG durch Investoren. Diese Mittel sollen den Angaben zur Folge zur Stärkung der Pierer Mobility-Gruppe, insbesondere der KTM AG, eingesetzt werden. Die Passiva der insolventen KTM AG und der beiden Töchter KTM Components und KTM Forschung und Entwicklung belaufen sich auf etwa zwei Milliarden Euro.

Mitarbeiter betroffen: Kündigungen und Krisentreffen

Während die finanzielle Zukunft des Unternehmens auf der Kippe steht, sind die Auswirkungen auf die Mitarbeiter bereits spürbar. Erste 250 Kündigungen wurden ausgesprochen, bis Jänner könnten laut Sanierungsplan weitere 500 folgen. Ein Krisentreffen von Arbeiterkammer und Betriebsrat soll die Situation der betroffenen Mitarbeiter beleuchten. Die Geschäftsführung von KTM wurde laut eigenen Aussagen nicht eingeladen und würde daher an diesem Treffen nicht teilnehmen. Ziel ist es, die Härtefälle bei den Entlassungen zu minimieren und Unterstützungsmaßnahmen zu organisieren.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden