Seit fast 20 Jahren ist Andi Wally Krippenbaumeister. Allein in Hochwolkersdorf haben bereits 200 Familien eine Krippe von ihm. Tips hat Andi Wally in seiner Werkstatt besucht.
Vor 60 Jahren hat Andi Wally seine erste Krippe gebaut. „Mit 14 Jahren habe ich einer Kollegin eine Krippe gebastelt. Vor etlichen Jahren habe ich sie wieder getroffen und habe sie gefragt, ob sie die Krippe noch hat, da hat sie mir gesagt, dass sie die Krippe immer noch zu Weihnachten aufstellt und das jetzt seir 60 Jahren“, erzählt Wally.
Der Beginn
Gebastelt hat der gelernte Klein- und Großhandelskaufmann schon immer gerne. Eigentlich wollte er eine Lehre als Tischler machen, aber es hat keine Stelle gegeben. Als er dann 1998 in Pension gegangen ist, hat er sofort einen Krippenbaukurs besucht. Im Jahr 2005 hat Andi Wally die 4-jährige Ausbildung in der Krippenbauschule in Innsbruck gemacht und dann 2008 die Prüfung ztum Krippenbaumeister mit Erfolg bestanden. Danach hat er weitere Kurse besucht, wie zum Beispiel Malkurse, Kastenkrippen- und Schneekrippenkurse. Und er will sein Wissen weitergeben und organisiert Kurse für Hobbykrippenbauer von Mai bis Oktober. Dafür stellt er Rohkrippen zur Verfügung und dann dauert das Krippenbauen bei seinen Kursen etwa 20 Stunden.
Andi Wally arbeitet an einer Krippe etwa 25 Stunden. Die Figuren kauft er in Südtirol, auf Märkten und auch seine Materialien findet er überall. In Kroatien zum Beispiel hat er einen Ast mit fünf verschiedenen Bockerln gefunden. „Das ist ein kleines Naturwunder“, freut sich der Künstler. Eine besondere Krippe ist sicherlich die Weihnachtskrippe in Hochwolkersdorf, die ab 24. Dezember in der Kirche zu sehen ist. Sie ist 2,50 Meter mal 1,5 Meter tief und in orientalischem Stil erbaut. Im Jahr 2003 - im Jubiläumsjahr der Kirche - haben zehn Leute zwei Monate mit viel Material an dieser besonderen Krippe gebaut. „In der Gemeinschaft mit Leuten zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Krippenbaumeister.
Mit dem Jugendtennisverein hat Andi Wally vor kurzem erst eine Krippe gebaut. „Der jüngste war sechs Jahre alt und die Kinder haben gestrichen und gemalt“, erzählt er. Die Krippe wird nun verkauft und das Geld bekommt die Jugend.
Fast wie Therapie
Das Arbeiten an der Krippe hat für Andi Wally eine eigene Wirkung. „In einem Kurs war eine Dame bei mir und die hat in der Arbeit Probleme gehabt. Am Anfang war sie immer sehr nervös, aber nach einer Stunde Krippen bauen ist sie richtig aufgelebt und hat Witze erzählt, was mich sehr gefreut hat. Das Basteln ist bei psychischen Problemen fast wie eine Therapie“, ist Wally überzeugt.
Bei Ausstellungen in der Gemeinde Katzeldorf und zum Beispiel im Dom Wiener Neustadt kann man die Krippen von Andi Wally bewundern. Einen großen Wunsch hat der Krippenbaumeister aus Hochwolkersdorf für die Zukunft: „Ein Krippenmuseum für die Bucklige Welt, wo alle Kunstschätze ausgestellt werden - das wäre ein Wunsch von mir.“