442 Tage in Bildern und Geschichten: Rudolf Bauböck und Lisa Zachbauer erzählen von ihrem großen Abenteuer
DIERSBACH. Rudolf Bauböck und Lisa-Maria Zachbauer hat das Reisefieber gepackt. 442 Tage ließen der Diersbacher und die Brunnenthalerin ihr geregeltes Leben hinter sich, um mit dem Rucksack die Welt zu erkunden. Wo sie ihr Abenteuer hingeführt hat und was sie während dieser turbulenten Zeit erlebt haben, werden die beiden mit atemberaubenden Bildern und spannenden Geschichten am 20. Februar in Diersbach zeigen. Den Tips-Lesern gewährt der 27-Jährige schon vorab einen kleinen Einblick.
Tips: Nach 442 Tagen, 19 Ländern und Zigtausenden Kilometern seid ihr wieder zu Hause. In welche Länder hat euch eure Reise geführt?
Rudolf Bauböck: Die Länderliste ist ziemlich lang, deswegen beschreiben wir unsere Route meist mit Zentral- und Südamerika, Nepal, Indien und Südostasien.
Tips: Warum habt ihr euch für diese Länder entschieden?
Bauböck: Wir wollten etwas sehen, das sich möglichst viel von unserem Zuhause unterscheidet. Und da wir mit unserem Budget möglichst weit kommen wollten – auch wegen der günstigen Lebenserhaltungskosten in diesen Teilen der Welt.
Tips: Wie lange habt ihr eure Rucksacktour geplant?
Bauböck: Richtig geplant haben wir nicht – denn wie sollte man für ein ganzes Jahr im Vorhinein planen? Die wichtigsten Vorbereitungen waren Impfungen, Passverlängerungen und die Langstrecken?üge. Den Rest planten wir spontan während der Reise.
Tips: Ist es euch schwer gefallen, euer Leben für eine so lange Zeit zurückzulassen?
Bauböck: Die letzten Tage zu Hause waren schon durchwachsen. Einerseits Vorfreude, andererseits das Wissen, seine Familie und Freunde für lange Zeit nicht zu sehen und die Ungewissheit, die auf einen zukommt – Gefühlsachterbahn eben.
Tips: „Reisen ist tödlich für Vorurteile“ sagte schon Mark Twain. Von welchen Vorurteilen musstest du dich verabschieden?
Bauböck: Pauschalisierungen durch vermeintlich Bekanntes. Zum Beispiel: „Lateinamerika ist so gefährlich.“ Natürlich kann man in unangenehme Situationen kommen, aber wenn man große Ballungszentren meidet und auf sein Bauchgefühl hört, kann man eine unvergleichliche Zeit dort verbringen. Wir durften so viele tolle Menschen kennen lernen und konnten die Länder in vollen Zügen genießen.
Tips: Was habt ihr über euch selbst gelernt?
Bauböck: So paradox es klingt: Wir haben viel über unser Land und unsere Kultur gelernt. Man vergleicht viel, man stellt viel in Frage.
Tips: Ist zu Hause noch alles so, wie ihr es verlassen habt?
Bauböck: Ja, und das war am Anfang ziemlich seltsam. Wir hatten nach unserer Heimkehr manchmal das Gefühl, als ob wir unsere Zeit im Ausland nur geträumt hätten.
Tips: Am 20. Februar teilt ihr eure Erfahrungen mit den Diersbachern. Was erwartet diese?
Bauböck: Viele Bilder, ausgewählte Geschichten und Reisetipps. Wir wollen die Leute zum Nachdenken anregen und zeigen, wie einfach so eine Reise organisiert ist, wie schön unsere Welt ist, wie freundlich die Menschen in anderen Ländern sind. „Fremd“ wird leider oft mit „schlecht“ assoziiert.
Tips: Hört sich an, als würdet ihr dieses Abenteuer nochmal wagen?
Bauböck: Auf jeden Fall.
TERMIN
Samstag, 20. Februar 2016, 20 Uhr
Turnsaal Diersbach
Freiwillige Spende: Der Erlös wird für einen wohltätigen Zweck innerhalb der Gemeinde gespendet.
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