Anlagenprüfung für Jagdhunde im Bezirk Eferding
BEZIRK EFERDING. Adolf Wöss sieht seinen Hund Gino zum einen als treuen Jagdbegleiter, zum anderen als unverzichtbares Mitglied der Familie. Diese Verbundenheit war auch bei der Anlagenprüfung im Bezirk Eferding zu spüren. Ihre erste gemeinsame Prüfung meisterten der Aschacher und sein Kleiner Münsterländer mit der Höchstpunktezahl.
Bei der sogenannten Anlagenprüfung werden die Anlagen und das Wesen der Jagdhunde in Augenschein genommen. Insgesamt 16 Hunde, alle im Alter von etwa einem Jahr, und ihre Hundeführer traten bei der Prüfung im Bezirk Eferding, ausgetragen vom Linzer Jagdhundeprüfungsverein, an. Die Anlagenprüfung ist vor allem für die Zucht von großer Bedeutung. „Wir möchten bei dieser Prüfung führerbezogene, wesensstarke, ruhige und vor allem gesunde Hunde sehen. Hunde, die Hasen hetzen, nicht herkommen, wenn man ihnen ruft oder ständig bellen brauchen wir in der Jagd nicht“, erklärt Richter und Bezirkshundereferent Wilhelm Rathmayr aus Haibach.
Die Prüfung selbst erfolgt im Revier, im Fall von Adolf Wöss im Revier St. Marienkirchen unter der Revierführung von Robert Kaltenböck. Vorrangig für die Bewertung sind die Schussfestigkeit des Hundes, das systematische Absuchen der Wiese und das Anzeigen des Wildes. „Für uns ist wichtig, wie der Hund das Revier absucht, ob er ein flotter Sucher ist, wie er seine Nase einsetzt und was passiert, wenn er auf Wild stößt. Im Optimalfall bleibt er stehen und zeigt es dem Jäger an“, so Rathmayr. Ein kurzer Pfiff oder ein kurzes „Hier“ sollten reichen, um den Hund zurück zu beordern.
Erziehung sollte im Welpenalter beginnen
Da es sich bei der Anlagenprüfung jedoch um noch junge Hunde handelt, darf es auch mal kurz dauern. Auch wenn die Gehorsamkeit bei dieser Prüfung keine vorrangige Rolle spielt, merke man aber durchaus ob mit dem Hund gearbeitet wurde. „Die Erziehung eines Jagdhundes beginnt, wie bei jedem anderen Hund, im Welpenalter. Wer mit seinem Hund schon im jungen Alter spielerisch Gehorsamkeit erlernt, hat später einen verlässlichen Partner an seiner Seite“, so der Haibacher.
Bei Adi Wöss und seinem Gino ist die Kameradschaft schon gut spürbar. Mit der Höchstpunktezahl von 168 legten der Erstlingsführer und sein fast einjähriger Kleiner Münsterländer die Prüfung ab.
Der Aschacher hat sich bewusst für einen Jagdhund entschieden. „Jagd ist für mich nicht nur ein Hobby oder ein Zeitvertreib, sondern eine Lebenseinstellung, ein Zeichen meiner Verbundenheit zur Natur. Da ich deshalb sehr viel Zeit im Wald und in der Natur verbringe, war es mein Wunsch einen treuen Begleiter dafür haben“, erzählt Adolf Wöss. Er sieht seinen vierbeinigen Kameraden nicht als „Waffe“, sondern als ständigen Begleiter, Freund und Helfer zu Haus und im Jagdrevier: „Ein brauchbarer Jagdhund gehört für mich ebenso zur waidgerechten Ausübung der Jagd wie andere gesetzliche und ethnische Voraussetzungen – so auch das bekannte Sprichwort „Jagd ohne Hund ist Schund“.“ An seinen Hund stellt der Aschacher Jäger konkrete Erwartungen: „Ich erwarte mir von meinem vierbeinigen Jagdgefährten Treue, Gehorsam und Unterstützung bei der Jagd. Er soll mir helfen krankes Wild aufzuspüren bzw. mich verlässlich zu einem erlegten Wild führen. Dafür bekommt der Hund von mir Zuneigung, Freundschaft und absolute Familienanbindung. Ich sehe Gino einerseits als unverzichtbaren Jagdkameraden und andererseits als unseren Familienhund.“
Als nächsten Schritt in seiner Jagdhundelaufbahn hat Gino seinen Leistungen bei einer Prüfung auf dem Feld und im Wasser unter Beweis zu stellen.
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