Frauenberufszentrum in Eferding eröffnet

Nora Heindl, 17.10.2018 12:05

EFERDING. Frauen bekommen für die gleiche Arbeit noch immer weniger Geld als Männer. Auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Zeit der Kindererziehung ist häufig nicht leicht. Hinzu kommt, dass Mädchen oft typische Frauenberufe wählen, die meistens schlechter entlohnt sind als etwa Berufe im beispielsweise technischen Bereich, die als „typisch männlich“ gesehen werden. Es ist Zeit, diese Barrieren abzubauen.

1 / 3 Stehen hinter dem Projekt (v. l.): AMS-Leitung-Stv. Marianne Pichler, AMS-Gleichstellungsbeauftragte Michaela Hanisch, LR Birgit Gerstorfer, AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin-Stv. Iris Schmidt, AMS-Geschäftsleiterin Silke Aistleitner, FBZ-Projektleiterin Michaela Tischler und VFQ-GF Ulrike Bernauer-Birner. Foto: Heindl

Um diesen Vorbehalten entgegenzuwirken, hat sich das AMS Eferding dazu entschlossen, ein Frauenberufszentrum (FBZ) in den Bezirk zu bringen.

Bislang gab es speziell für Frauen wenig bis keine Beratungsstellen direkt im Bezirk und die Eferdingerinnen mussten sich in andere Bezirke begeben, um Unterstützung in Form von Beratung zu bekommen. „Wir vom AMS Eferding sind davon überzeugt, dass je leichter zugänglich ein Angebot ist, desto eher wird es genutzt. Daher war es uns wichtig, diese räumliche Barriere zu beseitigen“, erklärt Geschäftsleiterin Silke Aistleitner.

Das Leistungspaket des FBZ Eferding richtet sich an alle arbeitssuchenden Frauen im Bezirk, die Unterstützung bei der Entwicklung neuer beruflicher Perspektiven und deren Realisierung benötigen. Geboten wird eine ausgewogene Kombination aus Gruppenberatungen und Einzelcoachings, Exkursionen zu Betrieben und Einrichtungen sowie Workshops mit einem breiten inhaltlichen Spektrum. Wesentliche Eckpfeiler des Programms sind die individuelle Berufsorientierung, eine Kompetenzbilanzierung und Entwicklung eines persönlichen Bildungsplans bzw. die Erarbeitung konkreter beruflicher Ziele. Eine gelungene Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit ist besonders bei den wiedereinsteigenden FBZ-Teilnehmerinnen ein zentrales Anliegen. Aufgrund der Lage am Arbeitsmarkt werden schwerpunktmäßig Sozial- und Betreuungsberufe sowie steigende Digitalisierung in der Arbeitswelt und Jobs im technischen Bereich zum Thema gemacht.

Das neue FBZ hat seine Türen in den Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirkshauptmannschaft für die Kundinnen des AMS geöffnet. Im Jahresverlauf können etwa 100 Frauen in zwei Gruppen im Auftrag des AMS von den Trainerinnen des VFQ (Verein für Arbeit und Qualifizierung) in Eferding betreut werden.

„Aufgrund der bisher guten Erfolge dieses Modells in anderen Bezirken sind wir überzeugt, damit einen positiven arbeitsmarktpolitischen aber auch sozialen Beitrag zu leisten und freuen uns sehr, das Angebot vor Ort im Bezirk zu haben“, betont Aistleitner.