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Römer-Rastplatz in Eferding eröffnet

Nora Heindl, 07.08.2019 11:35

EFERDING. Vor etwa 2100 Jahren kamen die Römer an die Donau und blieben rund 500 Jahre lang in der Region! Von 100 vor bis etwa 400 nach Christus war die Donau als sogenannter Donau-Limes die Nordgrenze des römischen Weltreichs. Das ist ein prägender Teil unserer Geschichte, der nicht nur bei der letztjährigen Landesausstellung zu neuem Leben erweckt wurde, sondern an den auch entlang des Donauradweges erinnert wird. Etwa mit dem neu eröffneten Römer-Rastplatz beim Freibad in Eferding.

  1 / 6   V. l.: Friedrich Bernhofer (Obmann Werbegemeinschaft Donau OÖ), Hubert Krexhammer, Birgit Rauscher (TV Eferding), Bürgermeister Severin Mair, die Baumeister Herbert Pichler und Roland Mittendorfer (BauAkademie OÖ) sowie Bauhofleiter Gerhard Zehetmair bei der Eröffnung des Rastplatzes in Eferding. Foto: Heindl

Am Donauradweg wurde in den letzten Jahren ein besonderes Vorhaben umgesetzt. Mit Unterstützung des Landes Oberösterreich, der jeweiligen Standortgemeinden, des Landesmuseums und der Donau Oberösterreich hat die BAUAkademie Oberösterreich Römer-Rastplätze entlang der Donau von Passau bis St. Nikola errichtet. Nun wurde auch in der Stadtgemeinde Eferding ein Römer-Rastplatz errichtet. „Es freut mich sehr, dass nun auch in unserer langjährigen Mitgliedsgemeinde Eferding – in einer der ältesten Stadt Österreichs mit einer so bedeutenden Historie – auch ein Rastplatz zu finden ist, an dem Radler nicht nur ihre wohlverdienten Pausen einlegen können, sondern auch etwas über die Stadt in der Römerzeit erfahren können.“, so der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich, Friedrich Bernhofer.

Römische Spuren in Eferding

Die Römer-Rastplätze stellen eine zusätzliche Attraktion für die rund 70.000 jährlichen Radtouristen von Passau bis Wien an der oberösterreichischen Donau dar und dienen als willkommene Raststellen mit Informationen über das römische Erbe in Oberösterreich, den Donauradweg und die jeweilige Standortgemeinde. So erfährt man über das Kastell in Eferding, dass es sich um ein römisches Hilfstruppenkastell (AD MAUROS) als Bestandteil der Festungskette am Donaulimes in der Provinz Noricum handeln könnte. Obwohl das Lager bis dato archäologisch nicht nachgewiesen werden konnte, besteht doch kein Zweifel an der Existenz eines römischen Siedlungsplatzes in Eferding, da im Laufe der Zeit zahlreiche Kleinfunde gemacht werden konnten. Im Stadtmuseum von Eferding befinden sich in einigen Vitrinen römerzeitliche Funde. Ein Teil der Funde von Grabungen aus dem Jahr 2001, wie Terra Sigillata und die Kopie einer Jupiterstatue, befinden sich im Pfarrhof von Eferding.

Der neue Römer-Rastplatz vor dem Erlebnisbad Eferding knüpft auch an die berühmte Badekultur und -tradition der Römer an. Ob und wo die Römer ihr Badehaus in Eferding betrieben haben, wird vorerst wohl im Dunkel der Geschichte bleiben. Heute genießen die Gäste des beliebten Freibades in Eferding mit Rutsche, Liegewiese und Kinderspielplatz mit Spielschiff alle Annehmlichkeiten des modernen Badevergnügens.

Auch die Architektur der sogenannten Römer-Rastplätze lehnt sich an Gestaltungselemente der Römerzeit an. Sie bestehen aus einer Sichtbetonsäule – die an einen römischen Meilenstein erinnert – und einen vom Künstler Miguel Horn geschaffenen Römerkopf trägt sowie einer 5 Meter langen Rastbank in Beton und Stein. Umrahmt wird der Rastplatz von einem befestigten Boden aus Donau-Kieselsteinen, die an römische Mosaike erinnern sollen.

„Die Umsetzung des gemeinsamen Römer-Rastplatz Projektes in Eferding zeugt von der guten langjährigen touristischen Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Tourismusverband Eferding und der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich. Ab 2020 wird sich die Stadtgemeinde Eferding auch dem heuer gegründeten Tourismusverband Donau Oberösterreich anschließen“, so der Eferdinger Bürgermeister Severin Mair.

Die Rastplätze laden radelnde Gäste nicht nur zum Energietanken und Informieren am Donauradweg ein, sie sind vor allem auch Zeugnis für die Ausbildungsqualität in der heimischen Bauwirtschaft. Entworfen wurde der Rastplatz von Lukas Beltrame von der Kunstuniversität Linz, der 2013 als Sieger eines Wettbewerbes hervor gegangen ist. Ein wichtiger Partner bei der Errichtung der Plätze war die BAUAkademie Oberösterreich in Steyregg, die mit ihren Lehrlingen alle Einbauteile für die Plätze hergestellt hat. Die Texte mit den Informationen über das römische Erbe lieferte das Oberösterreichische Landesmuseum. Maßgeblich unterstützt wurde das große Projekt auch durch das Land Oberösterreich, die jeweiligen Standortgemeinden und durch die Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich.


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