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Gedenkstätte entfernt: Grabstein in Stillfüssing ist Geschichte

Sabrina Lang, 27.04.2021 18:00

WAIZENKIRCHEN. Das „Denkmal“ aus dem Zweiten Weltkrieg, wo 13 Soldaten der Waffen-SS begraben liegen, wurde vom Innenministerium kurzerhand „entfernt“.

Eine völlig neue Gestaltung soll es für das Soldatengrab geben. (Foto: Josef Pointinger)
  1 / 2   Eine völlig neue Gestaltung soll es für das Soldatengrab geben. (Foto: Josef Pointinger)

Viele Waizenkirchener fragten sich dieser Tage, was wohl in Stillfüssing passieren wird: Bagger rückten an und hoben den Grabstein des umstrittenen und vielfach diskutierten Soldatengrabes aus seiner jahrzehntelangen Verankerung. Zuständig dafür sei das Innenministerium sagt Bürgermeister Fabian Grüneis (ÖVP). Aus diesem heißt es: „Das Soldatengrab in Stillfüssing, in welchem 13 Tote der Waffen-SS bestattet sind, wurde in der Vergangenheit regelmäßig dazu missbraucht, die Waffen-SS zu ehren und ihre Verbrechen zu relativieren“, sagt Sektionschef Hermann Feiner.

Umfassende Neugestaltung

Aufgrund der zeithistorischen und staatspolitischen Bedeutung der Soldatengrabstätte habe man die umfassende Neugestaltung und Kontextualisierung angeordnet. Es sollen Texttafeln angebracht werden, die eine zeithistorisch korrekte Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Unrechtstaten des NS-Regimes und der Waffen-SS zeigen. Diese werden in deutscher und englischer Sprache integriert. Für die künstlerische und architektonische Umsetzung wurde ein Architekt beauftragt, der bereits mit der Umsetzung der Gestaltung von NS-Opfergrabstätten sowie Ausstellungsarchitektur von Konzentrationslagern befasst war. Die Baufertigstellung soll in der zweiten Maiwoche abgeschlossen werden. „In neuer Gestalt soll es nun an die Verfolgung und Ermordung von Millionen von Menschen durch den Nationalsozialismus erinnern“, meint Feiner.

Grabstätte bleibt

Für Robert Eiter, Sprecher des OÖ Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus und Vorstand des Mauthausen Komitees ist die Neugestaltung zwar ein überraschender aber richtiger Schritt: „Es geht jetzt in die Richtung, dass den Millionen Opfern des Nationalsozialismus und der Waffen-SS gedacht wird. Auch den 13 bestatteten Soldaten wird weiterhin gedacht, denn es ist und bleibt ein Grab - das hat nie jemand in Frage gestellt“.


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