Eferdinger Kronkorkensammler: Weil jede Verschlusskapsel zählt
EFERDING. Michael Zimmer, Viktoria Schapfl und Johannes Brummeier haben eine ungewöhnliche Aktion ins Leben gerufen. Sie sammeln Bierkapseln und zeigen damit, dass kein Beitrag zu klein ist, um die Welt zu verbessern.
Inspiriert von einer Arbeitskollegin begann Zimmer im Winter 2017/ 2018 erstmals intensiv Bierkapseln zu sammeln. Die Verschlüsse bringen er und seine Kollegen Schapfl und Brummeier zum Unternehmen Kronlachner in Prambachkirchen, die Aluminium und Weißblech verschrotten und die Kapseln annehmen. 120 Euro bekommen die Sammler für eine Tonne Kapseln, 3,3 Tonnen konnten sie in den vergangenen Jahren sammeln. „Das sind etwa 1,6 Millionen Kapseln“, berichtet Zimmer. Das Geld wird auf einem Spendenkonto angelegt, Physiotherapeut Zimmer will es für besondere Härtefälle aufheben und an bedürftige Personen spenden. „In meiner Arbeit sehe ich, wie schnell ganze Familien vor dem Ruin durch Krankheiten oder Unfälle stehen“, erzählt Zimmer. Für solche Fälle aus der Umgebung soll das Kronkorkengeld herangezogen werden.
Umweltfreundlich
Ein weiterer Vorteil ist für Zimmer, Schapfl und Brummeier der Umweltaspekt. „Kronkorken liegen überall, es ist Müll, den wir gemeinsam einer sinnvollen Verwendung zuführen“, erklärt Zimmer. Über Mundpropaganda und die inzwischen eingerichtete facebook-Seite erhalten die Sammler Unterstützung, sogar in die angrenzenden Bundesländer sind sie schon gefahren, um größere Mengen an Kapseln abzuholen. Nachdem die eigenen Garagen und Stauräume nicht mehr ausreichten, hat sich das Trio in der Zwischenzeit einen 8 Kubikmeter fassenden Container angeschafft, in dem die Kronkorken vor der Verschrottung gesammelt werden. „Manchmal stehen auch Säcke vor der Tür, ohne dass wir wissen, von wem sie kommen“, so Zimmer. Als nächsten Schritt wollen die Sammler ihre Aktion ausweiten, Vereine und Gastronomiebetriebe werden gesucht, um mehr Kronkorken zu lukrieren. „Im Optimalfall finden sich Personen aus der Umgebung, die bereit sind, uns eine größere Menge an Kronkorken regelmäßig zu liefern“, erklärt Zimmer.
Jeder sucht danach etwas zu tun
Der Erfolg der Aktion liegt für Zimmer im geringen Aufwand für die Teilnehmer. „Für die Leute ist es ja egal, ob sie die Wertstoffe in den Restmüll werfen oder sammeln und zweimal im Jahr zu uns bringen. Und wir können damit jemandem helfen“, erklärt Zimmer. Ihre Motivation erklärt er folgendermaßen: „Jeder hat die Sehnsucht, einen Beitrag zu leisten. Mit dieser Aktion können wir Müll vermeiden und nebenbei jemandem helfen“.
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