Gastrosophicum 2022: „Der Wert der Lebensmittel“

Olivia Lentschig Tips Redaktion Olivia Lentschig, 03.10.2022 08:48 Uhr

EFERDING. Das Gastrosophicum „Kochen ist Liebe“ im einzigartigen Ambiente des „ConSenso“ in Eferding war ein voller Erfolg. Zwei Tage kulinarischer Genuss in Verbindung mit gehaltvollen Informationen und intellektuellem Tiefgang – hier kamen Körper und Geist gleichermaßen auf ihre Kosten, und das in einer herrlich entspannten, freundschaftlichen Atmosphäre, zu der die kompetente und charmante Moderation von „Mr. Slow Food“, Philipp Braun, erheblich beitrug.

Für die lukullischen Genüsse – und damit die Hauptattraktion – sorgte souverän und gekonnt Pierre Levassor, der Küchenleiter der „Wirtsleut“ im Linzer Leopoldistüberl. Seine vielfältigen Gerichte ebenso wie verschiedenen „Verkostungsstraßen der Genusslandpartner“ garantierten für viel Gaumenfreude.

Freude und Gesprächsstoff lieferten auch diverse Vorträge sowie kost-bare, erlesene Produkte regionaler und weiterer Genussland-ProduzentInnen wie die Weine von Florian Eschlböck, die Bierspezialitäten der Brauerei Hofstetten und der „Beer Buddies“, Frizzante & Cider aus dem Mühlviertel vom Pankratzhofer, ein herrlicher Winzersekt und Säfte vom Gustergut Wurm, Austrian Whisky von Peter Affenzeller, innovative Drinks von 1310 Spirits, Bio Pedacola von Peter Leitner, Hasenfit-Biosäfte, Honige vom Bienenhof Mayr in Pasching, delikaten Alpenkaviar von Helmut Schlader und allerlei feinste Lebensmittel von den „farmgoodies“ der Familie Rabeder.

Gleichzeitig fanden die Gäste ausreichend Zeit, sich auch der geistigen Nahrung zu widmen. Margit Steinmetz-Tomala (Genussland OÖ) und Andreas Winkelhofer (OÖ Tourismus) berichteten mit konkreten Zahlen und Fakten über „kulinarisches Miteinander im Tourismus“. Hannes Müller vom Genießerhotel „Die Forelle“ am Weissensee nannte seine Keynote „Regionale Partnerschaften & Warenkreislauf in der Hotellerie & Gastronomie“. Hört sich akademisch an, aber es war ein berührendes und ehrliches Bekenntnis zu wirklich fairen, respektvollen, wertschätzenden regionalen Partnerschaften zwischen Spitzengastronomie und Landwirtschaft. Der Münchener Gastrosoph und Autor Peter Peter referierte kenntnisreich und höchst unterhaltsam über „Die Rolle aphrodisierender Lebensmittel in der Kulinarik“, wobei deutlich wurde, dass deren „Rolle“ praktisch seit Menschengedenken bekannt ist. Judith und Günther Rabeder von den „farmgoodies“ berichteten darüber, „wie das Gute entsteht“. Dabei geht es bei den „farmgoodies“ nicht nur um die Regionalität der Produkte, sondern auch um die Menschen, die dahinterstehen und denen man Vertrauen schenken kann.

Ein Highlight war der „Auftritt“ von Michael „Schotti“ Schottenberg, der aus seinen Büchern las und ebenso spannende wie amüsante Einblicke in „Kulinarische Erlebnisse eines Weltreisenden“ gab. Gastrosoph Thomas Mohrs interpretiert „Kochen ist Liebe“ in dem Sinne, dass „Liebe“ nicht nur mit Lust und Leidenschaft zu tun hat, sondern auch sehr viel mit Verantwortung, und zwar auf verschiedenen Ebenen. Von der Verantwortung gegenüber sich selbst über die Verantwortung gegenüber unseren Kindern bis hin zur Verantwortung für „das große Ganze“.

Besonders beeindruckend war der Vortrag der Zenköchin Susanne Seethaler, die mit viel Humor aus ihrer Sicht über kulinarische Achtsamkeit und das „Glück, mit Liebe zu kochen“ berichtete und sehr authentisch Einblicke in eine „andere Welt“ vermittelte, die viele TeilnehmerInnen faszinierten.

Einen wissenschaftlichen Impuls gab der Salzburger Historiker Gerhard Ammerer unter dem Titel „Die Liebe zum Bier“ am Beispiel der wechselvollen, über 400jährigen Geschichte des Augustiner Bräu Kloster Mülln.

Die Ernährungspädagogin Margit Brauneder brachte „Kochen ist Liebe“ auf den Punkt, indem sie sehr praxisorientiert „luststeigernde Lebensmittel und Pflanzenwirkstoffe“ präsentierte – die man dann vor Ort verkosten konnte. Wirkung unbekannt...!

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion zwischen LR Stefan Kaineder und verschiedenen ExpertInnen wurden die vielschichtigen und komplexen Herausforderungen und Probleme, mit denen regionale ProduzentInnen, Gastronomie und Hotellerie konfrontiert sind gesprochen. Auch hier wurde wieder deutlich, dass „Verantwortung“ in diesem Kontext eine wesentliche Rolle spielt.

Die rund 200 Gäste waren vom dichten Programm und dem sehr intensiven, nachhaltigen Genuss begeistert. Fragen nach dem Thema des nächsten Gastrosophicums wurden laut. Aus alledem folgt: Nach dem Gastrosophicum ist vor dem Gastrosophicum!

Alle Details zu den beiden Tagen sowie das Event-Video findet man unter www.gastrosophicum.at

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