Fliegender Fisch: Bronze-Award für inklusiven Gemüsestand
HARTKIRCHEN/ROHRBACH. Gemüsebau Haiß aus Karling/Hartkirchen und das Arcus Sozialnetzwerk aus dem Bezirk Rohrbach sicherten sich gemeinsam beim „Fliegenden Fisch“, dem ersten offiziellen Integrationspreis des Landes Oberösterreich, den dritten Platz.
Täglich werden in Oberösterreich rund 13.000 Menschen mit Beeinträchtigung von Vereinen, Initiativen und Partnern aus dem Sozialbereich und der Wirtschaft in die Lebens- und Arbeitswelt integriert. Bei einer feierlichen Gala im Musiktheater in Linz wurden sie nun mit dem „Fliegenden Fisch“ ausgezeichnet.
Es ist der erste offizielle Inklusionspreis des Landes Oberösterreich und wurde von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, beide ÖVP, ins Leben gerufen. Bronze ging dabei in den Hartkirchner Ortsteil Karling – genauer gesagt an den Gemüsebau Haiß. „Wir wurden per Mail darüber informiert, dass wir zu den Preisträgern gehören. Es war eine Ehre für uns, dabei sein zu dürfen“, freut sich Maria Haiß. Sie verkauft mit ihrem Mann Anton Gemüse und Spezialitäten im eigenen Hofladen sowie auf mehreren Märkten im Bezirk Rohrbach. Jeden Donnerstag, von April bis November, wird am Grünmarkt in Sarleinsbach, Rohrbach, ab 8.30 Uhr ein inklusiver Gemüse-Verkaufs-Stand abgehalten.
Offen sein für Neues
Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung übernehmen Transport, Präsentation, Beratung und den Betrieb des wöchentlichen Gemüse-Verkaufsstandes. „Inklusion zu leben sollte selbstverständlich sein, weil es die Buntheit von uns Menschen widerspiegelt. Man sollte weg vom Schwarz-Weiß-Denken und hin zur Offenheit. Offen sein für Neues, für das Ungewöhnliche, für Begegnungen, für Zusammenarbeit“, sagt Haiß.
Inklusion: wenn fliegende Fische auf Vögel treffen
Der Name des Awards wurde von beeinträchtigten Menschen selbst gewählt und gilt als Metapher: Ein Vogel und ein Fisch würden sich auf normalem Wege nicht begegnen. Wenn der Fisch aber Flügel bekommt, dann kann er auch mit den Vögeln fliegen. „Durch unser Projekt, das wir 2021 gemeinsam mit dem Arcus Sozialnetzwerk gestartet haben, ermöglichen wir Menschen mit Beeinträchtigung, ihre Talente und Fähigkeiten zum Wohle der Einwohner einer Gemeinde einzusetzen. Ohne dieses Projekt gäbe es keine Nahversorgung mit regionalem, saisonalem Gemüse mehr im Ort. Dementsprechend groß ist auch der Zuspruch aus der Bevölkerung und das soll noch lange so bleiben“, sagt Haiß.
„Mit dem ersten Inklusionspreis des Landes Oberösterreich schaffen wir für Projekte und Initiativen im Bereich der Inklusion eine Bühne und zeigen unsere Wertschätzung und unseren Respekt für die Arbeit im Bereich der Chancengleichheit“, so Stelzer. Insgesamt gab es 83 Einreichungen. Die nächste Verleihung findet 2025 statt.
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