
PUPPING. Vermüllung, Verschmutzung, Parkplatzpartys und Autorennen: Die nächtlichen Aktivitäten am Parkplatz in Goldenberg bei Pupping ließ die Inhaber der Geschäfte handeln. Nun sei Vorsicht geboten: wer beispielsweise sein McDonalds-Menü im Auto verspeisen will und am falschen Parkplatz steht, zahlt 110 Euro Strafe.
110 Euro für ein Menü von McDonalds – das passt wohl nicht ins Bild von einer Fastfoodkette. Bezahlen muss man diesen Betrag auch nur, wenn man beim Abholen oder Essen im Lokal am falschen Parkplatz steht. Eingeführt haben diese Gebühr die Inhaber der angrenzenden Geschäfte des McDonalds. Betroffen seien daher nicht nur Besucher des Fast-Food-Restaurants sondern grundsätzlich jeder Autolenker, der außerhalb der Öffnungszeiten auch nur kurz auf dem Parkplatz stehen bleibt. Der Platz sei immer wieder verschmutzt und vermüllt worden. Nun würden die horrenden Strafen Wirkung zeigen. „Wir sind von unserem Partner beauftragt worden, ein modernes Parkraumbewirtschaftungssystem zu installieren, mit dem wir einen großen Beitrag zur fairen Nutzung von kostenfreien Privatparkflächen leisten. Tagsüber hatte unser Auftraggeber in Pupping vor Einführung unseres Systems mit Fremd- und Dauerparkern zu kämpfen, nachts mit Vermüllung und Vandalismus. Beides hat sich durch unsere Anlage deutlich reduziert“, sagt Kristina Martin von der Firma Loyal Parking, die die Überwachung und Strafenabwicklung durchführt. Fremdparker würden der Fläche nun weitgehend fernbleiben.
Woher die Höhe der Strafe kommt
„Parken auf Privatgrund gilt als Besitzstörung, hier dürfen durchaus mehrere Hundert Euro als Vertragsstrafe angesetzt werden. Wir sind mit 110 Euro Vertragsstrafe außerhalb der Ladenöffnungszeiten am Standort also eher im unteren Bereich angesiedelt – innerhalb der Ladenöffnungszeiten liegt die Höhe der Sanktion nur bei 55 Euro“, erklärt Martin.
Gemeinde um Lösung bemüht
In der Gemeinde Pupping laufen die Telefone heiß, die Beschwerden über die hohen Parkplatzstrafen würden sich häufen. Bürgermeister Mario Hermüller (ÖVP) kennt das Problem, meint aber, dass ihm in diesem Fall die Hände gebunden seien: „Wir als Gemeinde Pupping verstehen den Ärger, haben aber keine Handhabe“. Grund dafür sei, dass die Geschäfte im Privatbesitz sind. „Wir sind bemüht, Lösungen zu finden“, sagt Hermüller.
Ihre Meinung zum Thema? Senden Sie uns Ihren Leserbrief an redaktion-grieskirchen@tips.at