ST. MARIENKIRCHEN AN DER POLSENZ. Seit zehn Jahren gibt es die Feuerbestattung Oberösterreich in St. Marienkirchen. Seither haben sich die Einäscherungen dort vervielfacht. Um den Bedürfnissen von Trauerfamilien und Bestattungsunternehmen auch weiterhin gerecht zu werden, wird dort eine zweite Kremationsanlage gebaut.
Gründer Peter Tappler betont seine Freude über die wegweisende Entscheidung vor zehn Jahren, aus einem Kartoffelacker eine Einäscherungsanlage zu machen. Seither wurden rund 40.000 Verstorbene dort auf ihrem letzten Weg begleitet. Außer den Krematorien in Linz und Steyr ist Feuerbestattung Oberösterreich (OÖ) die einzige Möglichkeit zur Einäscherung des Landes und circa die Hälfte der Feuerbestattungen in OÖ wird in St. Marienkirchen durchgeführt. Das sind circa 4.000 Einäscherungen pro Jahr. „Als Umweltanalytiker ist es mir ein persönliches Anliegen, dass unser Betrieb sowohl den Verstorbenen als auch den Lebenden verpflichtet ist. Mit unseren Investitionen in die Umwelttechnik wollen wir ein Leitbetrieb für Österreich sein“, sagt Tappler.
Für die Bedürfnisse der Trauernden
Seit fünf Jahren verfügt Feuerbestattung OÖ auch über einen Verabschiedungssaal, in dem die Trauerfamilien sowohl mit Sarg als auch mit Urne von den Verstorbenen Abschied nehmen können. Dabei richten sich die Trauerfeiern nach den Wünschen und Bedürfnissen der Angehörigen, je nach ihren kulturellen Traditionen. Betriebsleiterin Marion Durstberger erzählt: „Auch wenn es die meisten wahrscheinlich anders sehen, ist für mich Feuerbestattung eigentlich eine bunte Angelegenheit, da ich dabei schon sehr viele verschiedene Rituale miterlebt habe.“
Zudem bietet die Feuerbestattung OÖ auch Führungen an. Momentan beschäftigt die Anlage in St. Marienkirchen sieben Mitarbeiter, für die ihre Arbeit laut dem technischen Leiter Peter Schauer stets eine Gratwanderung zwischen empathisch und prozessorientiert ist.
Feuerbestattung OÖ investiert in Zubau
Mit der zweiten Kremationsanlage verdoppelt die Feuerbestattung OÖ ihre Kapazitäten. Der Zubau kostet rund drei Millionen Euro und soll bis Herbst 2026 fertiggestellt werden. Für den Anbau werden circa 300 bereits versiegelte Quadratmeter Bodenfläche genutzt. Die Geschäftsführerin von Feuerbestattung OÖ, Ulrike Schmidt, erklärt: „Wir reagieren mit der zweiten Einäscherungsanlage auf die steigende Nachfrage und erweitern unsere Kapazitäten, um auch weiterhin einen bestmöglichen Service bieten zu können.“ St. Marienkirchens Vizebürgermeisterin Eva Wahlmüller betont die gute Zusammenarbeit mit Feuerbestattung OÖ. Der ausführende Architekt Georg Harant-Schilcher sagt: „Wir haben verschiedene Möglichkeiten geprüft, zum Beispiel auch die Errichtung einer Einäscherungsanlage an einem neuen Standort. Doch am nachhaltigsten ist es, den bestehenden Standort in St. Marienkirchen zu erweitern und die bereits versiegelten Flächen zu verwenden.“
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