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Lebenserfahrung am Arbeitsmarkt als Chance sehen

Nora Heindl, 30.11.2015 16:00

ST. MARIENKIRCHEN. Zu alt, zu teuer, nicht mehr formbar – die Arbeitslosigkeit bei über 40-Jährigen ist und bleibt ein Thema. 9428 Arbeitslose (+1112 zum Vorjahr) im Alter von 50 Jahren und höher zählte man im Oktober in Oberösterreich.
 

Ältere Menschen haben es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht. Foto: Weihbold
Ältere Menschen haben es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht. Foto: Weihbold

Um diese Zahlen zu senken, wurde von Seiten des Arbeitsmarktservices unter anderem ein Fördermodell für Arbeitnehmer die älter als 50 Jahre sind beschlossen, genauer gesagt die Beschäftigungsinitiative 50+.

Einer, der die Angelegenheit von der anderen Seite betrachtet, ist Robert Kaltenböck. Der Unternehmer aus St. Marienkirchen feiert heuer sein 10-jähriges Firmenjubiläum. Von insgesamt elf Personen ist lediglich ein Mitarbeiter unter 30 Jahren, und das ist sein Sohn. „Ein 45-Jähriger tut sich heute schon schwer, einen ordentlichen Job zu bekommen, dabei muss man doch die Lebenserfahrung dieser Menschen nutzen. Da ist es auch nicht schlimm, wenn sie vorher vielleicht in einer anderen Branche tätig waren“, so Kaltenböck.  

Unterstützung in Sachen Mitarbeitersuche holt sich der Sama­reiner gerne beim AMS Eferding. Seinen ersten Mitarbeiter bekam er etwa über eine Stiftung, er arbeitet heute noch bei ihm und das seit über acht Jahren. „Das Erfolgsrezept einer gutgehenden Firma sind die Mitarbeiter. Nur wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, bringen sie auch die volle Leistung. Ich verzeichne kaum Krankenstände bei meinen Mitarbeitern und habe eigentlich keinen Wechsel“, so Kaltenböck.

Die Lebenserfahrung hat sich der Samareiner auch selber zunutze gemacht. Erst mit 37 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. „Ich habe mit 37 einfach ganz anders darüber nachgedacht, als noch mit 27. Und eine Firma zu gründen, gehört gut überlegt, das ist keine Bauchentscheidung. Man geht ein enormes Risiko ein, mit dem nicht ein jeder umgehen kann und ja auch nicht muss. Nicht jeder fühlt sich als Chef geboren. Wichtig ist in meinen Augen, dass die Voraussetzungen passen, man braucht einen Lebenspartner der mitzieht, man muss sich bewusst sein, dass man sich zu Beginn voll reinhängen muss und man darf nicht größenwahnsinnig werden, wenn das Geschäft beginnt zu laufen, dann kann es funktionieren“, fasst der Unternehmer zusammen. Auch hier bekam der Samareiner Unterstützung vom AMS Eferding in Form des Unternehmergründerprogramms. „Das gab mir ein Gefühl der Sicherheit“, blickt Kaltenböck zurück.


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