Holzinger: „Im Gespräch über Corona behutsam sein“
PRAMBACHKIRCHEN. Herbert Holzinger ist der neue Bürgermeister von Prambachkirchen. Im Tips-Interview erzählt der 44-jährige Landwirt von den Herausforderungen des Amtes und ob auch er sich eine Straße mit seinem Namen wünscht.
Tips:Wie waren die ersten Wochen als Bürgermeister?
Holzinger: Ich hab mich schnell eingearbeitet. In den nächsten Jahren will ich ein Ansprechpartner sein und muss mich finden in der Gemeindearbeit. Mir ist wichtig, die Gemeinde weiterzuentwickeln, auch über die Fraktionen hinaus. Da hat man vielleicht manchmal verschiedene Ansichten, aber zieht zum Wohl der Gemeinde an einem Strang.
Tips:Wie steht es um das Prambachkirchner Ortszentrum?
Holzinger: Das ist bereits ein jahrzehntelanges Thema in der Gemeinde, mein großes Ziel ist es, hier etwas zustande zu bringen. Das Fuxengut, ein Hof mitten im Ort, wäre ideal dafür gelegen. Ich will hier das Gespräch suchen. Ein weiteres Thema ist die Sicherung der Nahversorgung, hier dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen.
Tips:Prambachkirchen ist die einzige Gemeinde im Bezirk Eferding, in der ein Vertreter der Partei Menschen – Freiheit – Grundrechte (MFG) im Gemeinderat sitzt. In den vergangenen Wochen kam es auch zu einer Kundgebung vor dem Prambachkirchner Freibad. Ist Prambachkirchen ein Hort der Impf-Skeptiker?
Holzinger: Das glaube ich nicht, ich denke, die Zahl ist ähnlich wie in anderen Gemeinden, das sieht man auch, wenn man die Wahlergebnisse miteinander vergleicht. Das Thema spaltet derzeit Familien und Freundeskreise. Ich glaube, wir müssen hier behutsam und mit Respekt ins Gespräch gehen, die Impfung kann das Werkzeug sein, um die Pandemie zu beenden. Dafür müssen wir Unsicherheiten aus dem Weg räumen, Leute überzeugen und Verschwörungstheorien entkräften.
Tips:Gerüchteweise soll in der Gemeinde ein Bauzwang eingeführt werden, um leere Parzellen zu verhindern. Stimmt das?
Holzinger: An die Einführung eines Bauzwanges wird nicht gedacht. Allerdings haben wir aktuell keine freien Gründe mehr in der Gemeinde und etwa 50 Parzellen, die gewidmet sind, aber aktuell nicht bebaut werden. Natürlich wäre es gut, wenn hier etwas passieren würde. Natürlich würden wir als Gemeinde gerne jungen Leuten Baugründe bieten, hier ist aber auch die Landespolitik gefordert.
Tips:Wie kann Prambachkirchen besser werden?
Holzinger: Ich denke, wir können soweit zufrieden sein, aber Stillstand ist Rückschritt, wir dürfen uns daher nicht zurücklehnen und müssen am Ball bleiben. Das fängt bei kleinen Dingen wie Verkehrsspiegeln an und hört bei der Müll-Entsorgung auf.
Tips: Ihrem Vorgänger wurde zum Geburtstag von Freunden die Johann-Schweitzer-Straße gewidmet. Ist auch eine Herbert-Holzinger-Straße in Zukunft denkbar?
Holzinger: Nein, gar nicht. Ich muss mich erst in meinem Amt einarbeiten, auch zuhause in der Landwirtschaft soll es weiterlaufen. Durch meine frühere Anstellung bei der Firma Schauer bin ich es ja gewohnt, auf zwei Hochzeiten zu tanzen.
Tips:Was war Ihre Motivation zur Kandidatur?
Holzinger: Das war kein Plan von mir, aber als gebürtiger Prambachkirchner wollte ich meine Gemeinde verbessern. Rückhalt von meiner Familie hat mir sehr geholfen, als ich mich bereit erklärt habe.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden