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Ex-Eggenburger Werner Gamerith mit Naturschutzpreis ausgezeichnet

Olivia Lentschig, 30.10.2015 06:30

EGGENBURG/HORN. Als Ehrung für seinen unermüdlichen Einsatz für Bildung und Information im Umwelt- und Naturschutz erhielt Werner Gamerith den „Österreichischen Naturschutzpreis“. Bereits viele Jahre ist der bekannte Aktivist, der in Eggenburg aufwuchs, als vielseitiger Autor, Fotograf, Naturgartenpionier und Naturschützer erfolgreich.

(V. l.) Naturschutzbund-Präsident Roman Türk, Geschäftsführerin Birgit Mair-Markart und Laudator Bernd Lötsch gratulieren Werner Gamerith (2. v. l.) sehr herzlich. Foto: Naturschutzbund/M. Strobl

Als Pionier der Ökologiebewegung verstand es Werner Gamerith in der Zeit des Wirtschaftswunders und des umfangreichen Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, die Idee des ökologischen Landbaus einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen.

Vordenker und Praktiker des Wertewandels

Durch intensive Zusammenarbeit mit den Medien erreichte er ein Umdenken bei vielen Personen. Sein Einsatz für bedrohte Naturjuwele reichte von den Donauauen bis ins Lechtal. Als Autor und Fotograf widmete sich Gamerith auch dem naturnahen Gärtnern sehr intensiv. Das Wissen darum eignete er sich durch eigene Erfahrung an: So entstand bereits 1983 der erste „biologische Schwimmteich“ Österreichs in seinem Garten.

Als erfolgreichem Verteidiger des Kamptals in den 80er-Jahren sind ihm die aktuellen Pläne, den Kamp in Niederösterreich durch eine geplante Vergrößerung des bisher kleinen Stauwerkes bei Rosenburg um weitere eineinhalb wunderschöne Uferkilometer zu berauben, ein Dorn im Auge, weshalb Gamerith erneut zum Widerstand aufruft.

Höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes

Er versteht es, Natur- und Landschaftsschutz in den Köpfen und Herzen der Menschen zu verankern und ökologisches Verständnis zu wecken. Dafür erhielt er nun die höchste Auszeichnung, die der Naturschutzbund zu vergeben hat. Seit 1975 wird diese Anerkennung an Personen vergeben, die sich öffentlich um den Natur- und Umweltschutz in Österreich verdient gemacht haben, bei der Darstellung umweltwissenschaftlicher Themen ein hohes sachliches Niveau aufweisen, gesellschaftspolitisch wirksame Themen behandeln und in der Öffentlichkeit außergewöhnlich engagiert und couragiert für Natur und Umwelt eintreten.

Die Auszeichnung wurde zuletzt 2013 an den Anti-Atom-Aktivisten und Wissenschaftler Peter Weish und die Tiroler Band Bluatschink vergeben. Weitere prominente Träger des Preises sind unter anderem Friedensreich Hundertwasser, Otto Koenig und Freda Meissner-Blau.

Biografie

Werner Gamerith wurde als Sohn eines Lehrers und Malers in Mödling geboren, wuchs in Eggenburg auf und maturierte im Realgymnasium Horn.

Er studierte an der Universität für Bodenkultur Wien Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Schon in der Kindheit war die Berührung mit der Natur ein wichtiges Anliegen und er verbrachte viel Zeit damit, Pflanzen zu sammeln, Tiere zu beobachten und zu fotografieren.

In Waldhausen im Strudengau restaurierte er gemeinsam mit seiner Frau Tatjana einen kleinen Bauernhof. Es entstand eine Siebdruckwerkstatt für textilen Handdruck, ein Biogarten für Gemüse, Kartoffeln und Beeren, ein Naturgarten mit Zier- und Wildblumen und 1983 der erste Naturschwimmteich.

1984 wurde ihm der Konrad-Lorenz-Preis für Umweltschutz für die Verbindung von Kunst und Ökologie verliehen.

Seit 1972 ist er publizistisch in der Ökologiebewegung aktiv und engagiert sich in Artikeln, Vorträgen und Bildbänden für die Naturgartenidee sowie für naturnahe Landschaften Österreichs.


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