
ENNS. Die Improtheatergruppe „Mini ME“s“ aus Enns ist aktueller Impro-Amateur-Landesmeister. Einen ganz besonderen Sieg feierten die Mini ME“s vorige Woche beim 1. Phönix Impro Cup in Linz, wo sie als einzige Amateurgruppe unter lauter Profis den Sieg holten.
Die Mini ME“s bestehen aus den fünf Ennsern Thomas Wimmer, Sabine Wimmer, Barbara Wimmer, Joy Mader und Daniel Praus. Gegründet hat sich die Gruppe 2014. „Wir haben vorher schon beim Jugendtheater Lewondüsch des Theater Sellawie gespielt. 2014 kam eine Anfrage, ob wir nicht bei den Impro-Landesmeisterschaften teilnehmen wollen“, erzählt Barbara Wimmer. Gesagt – getan. Gleich beim ersten Antreten erreichten die Mini ME“s – der Name rührt vom jungen Alter und der geringen Körpergröße der Darsteller – den dritten Platz.
Spaß steht im Vordergrund
Impro-Theater unterscheidet sich zum Sprech-Theater in einigen Punkten. „Der Vorteil am Improvisieren ist, dass man seine Individualität voll ausleben kann, weil es kein Drehbuch und keinen Regisseur gibt. Der Spaß steht im Vordergrund“, sagt Thomas Wimmer. Was nicht heißt, dass die Szenen immer lustig sein müssen. Diese können auch romantisch, spannend oder gruselig sein.
Inspiration durch Publikum
Beim Impro-Theater gibt grundsätzlich ein Moderator ein Thema zu einer freien Szene vor. Die Inspirationen kommen nach dem Motto „Sie wünschen, wir spielen“ direkt vom Publikum. Bewertet werden die Gruppen ebenfalls vom Publikum per Kärtchen oder Applausometer und falls vorhanden von einer Jury, die die Szene nach technischen Aspekten beurteilt. Bei den Auftritten gibt es entweder Freundschaftsspiele (die Gruppen spielen miteinander) oder Matches (die Gruppen spielen gegeneinander und das Team mit den meisten Punkten kommt weiter oder gewinnt).
Kreative Publikumsvorschläge
Mit den vorgegebenen Themen beziehungsweise den Publikumswünschen etwas anzufangen ist nicht immer einfach. „Bei der Landesmeisterschaft hatten wir das Thema „9 Monate“. Barbara hat eine Schwangere gespielt, die mir einen Schwangerschaftstest in einem Becher überreicht hat. Der Running Gag war, dass ich bis zum Ende der Szene nicht gewusst habe, was ich damit anfangen soll. Am Ende habe ich den Becher ausgetrunken“, berichtet Thomas Wimmer. Beim Phönix Cup spielten die Mini ME“s eine Szene, bei der ein liebevoller Hühnerbesitzer seine Babychicks vorm Gekochtwerden durch ein Lied zu retten versucht.
Gutes Teamwork wichtig
„Man darf sich beim Improvisieren nicht stressen lassen und muss gut eingespielt sein“, erklären Barbara und Thomas Wimmer. Die Gruppe trainiert dafür regelmäßig einmal pro Woche. Wer Interesse am Impro-Theater hat, kann sich bei den Mini ME“s auf Facebook oder per Mail an minimesimpro@gmail.com melden. Wer die Gruppe live erleben will, hat am Freitag, 25. Oktober, 20 Uhr, beim Improtheater-Abend in der Zuckerfabrik Gelegenheit dazu.