ST. FLORIAN. Die Stiftsbibliothek St. Florian widmet Franz Kurz anlässlich seines 250. Geburtstages bis Ende Oktober eine Gedenkvitrine, die im Rahmen der Stiftsführungen besichtigt werden kann.
Am 2. Juli gilt es, den 250. Geburtstag des gebürtigen Kefermarkters Franz Kurz (1771 bis 1843) zu feiern. Nach seinem Eintritt in das Stift St. Florian und Studien in Wien hat er die Leitung des Stiftsarchivs und der Stiftspfarre übernommen. Mit seiner Hinwendung zu den schriftlichen Quellen, die er im Anhang seiner insgesamt 18 Bücher auch abdruckte, wurde Kurz zum Pionier der kritischen Geschichtsforschung in Österreich. „Ich lasse stets die Urkunden selbst sprechen“, beteuerte Franz Kurz in einem Vorwort seiner vierbändigen „Beiträge zur Geschichte des Landes Österreich ob der Enns“ (ab 1805), die hohe Anerkennung fanden. Staatskanzler Klemens von Metternich persönlich lud Kurz 1812 zu Forschungen in das Geheime Staatsarchiv nach Wien ein. Daraufhin weitete Kurz sein Themengebiet auf die Geschichte Österreichs im Spätmittelalter aus. Sein strenger Wahrheitssinn trug ihm Konflikte mit der Zensurbehörde ein, die viele Passagen aus seinen Manuskripten strich. „Franz Kurz hat mit seiner Wertschätzung der Quellen Geschichtsfälschungen einen Riegel vorgeschoben“, betont Friedrich Buchmayr, der heutige Leiter des Stiftsarchivs.
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