Promi-Besuch in Kronstorf: Maria Hofstätter liest aus "Gelebtes und ungelebtes Leben"
KRONSTORF. Literatur- und Musikbegeisterte erwartet am Mittwoch, 21. Mai, ein besonderes kulturelles Highlight in der Josef-Heiml-Halle: Schauspielerin Maria Hofstätter, Preisträgerin des diesjährigen Axel-Corti-Preises, liest aus dem Buch „Gelebtes und ungelebtes Leben“ der bedeutenden Sozialforscherin Marie Jahoda.

Begleitet wird die Lesung von einem Gespräch mit dem Linzer Soziologen Meinrad Ziegler, moderiert von der Wiener Autorin und Buchhändlerin Petra Hartlieb. Für die musikalische Umrahmung sorgt Inga Lynch, Singer-Songwriterin mit Wurzeln in Gmunden, deren Stil zwischen Americana, Country und Bluegrass angesiedelt ist. Organisiert wird die Veranstaltung von der Öffentlichen Bibliothek Kronstorf gemeinsam mit dem Verein Literaturschiff.
Maria Hofstätter: Charakterdarstellerin mit Haltung
Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin Maria Hofstätter, geboren 1964 in Linz, zählt zu den profiliertesten Persönlichkeiten des österreichischen Films und Theaters. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Ulrich Seidl (Hundstage, Paradies: Glaube), in denen sie mit kompromissloser Intensität gesellschaftliche Randzonen beleuchtet. Hofstätter ist nicht nur für ihre Rollenwahl bekannt, sondern auch für ihre klare gesellschaftspolitische Haltung. Sie wurde mit mehreren Preisen geehrt, darunter dem Großen Diagonale-Schauspielpreis und dem Österreichischen Filmpreis. 2025 wird ihr der renommierte Axel-Corti-Preis verliehen – eine Auszeichnung für herausragende Leistungen im Bereich der Medienkultur.
Marie Jahoda: Vordenkerin der Sozialpsychologie
Marie Jahoda lebte von 1907 bis 2001 und war eine bedeutende österreichische Sozialpsychologin, Forscherin und Autorin. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch die gemeinsam mit Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel durchgeführte Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ (1933), die bis heute als Meilenstein der empirischen Sozialforschung gilt. Nach ihrer Flucht vor dem Nationalsozialismus wirkte sie unter anderen in Großbritannien und den USA in Lehre und Forschung. Ihr Werk kreist um Fragen von Arbeit, Identität, sozialem Wandel und Demokratie. Als engagierte Intellektuelle verband sie wissenschaftliche Genauigkeit mit einem klaren gesellschaftlichen Bewusstsein – ein Erbe, das aktueller nicht sein könnte.
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