Es ist wieder so weit, die kalte Jahreszeit hält seit Wochen Einkehr, in den Geschäften liegen bereits die Weihnachtsartikel in den Regalen und langsam werden auch die Krampuskostüme aus dem Schrank geholt, abgestaubt und einsatzbereit gemacht. Doch was genau hat es mit diesem Brauchtum auf sich?
Angsteinflößende Masken, laute Glocken und die gefürchtete Rute – der Krampus, als Begleiter des Nikolaus, ist vor allem bei den (unartigen) Kindern gefürchtet, aber auch so manchem Erwachsenen wird beim Anblick der hässlichen Fratzen oft etwas mulmig zumute. Und doch zieht es jedes Jahr aufs Neue unzählige Menschen in die Zentren der Städte und Gemeinden, um es auf ein Wettrennen mit dem Krampus ankommen zu lassen.
Brauchtum
„Vor dem Krampus muss sich niemand fürchten“, sagt Markus Höretseder, Obmann der X-Pass Krampusgruppe Tillysburg, „seriöse Läufer werden niemals einem Mitmenschen aggressiv gegenübertreten. Leider sind nicht alle Läufer seriös, wodurch es tatsächlich schwarze Schafe gibt, die uns in der Brauchtumspflege nicht gerade hilfreich sind.“ Aufklären will Höretseder auch über die Verwechslung zwischen Krampus und Perchten. „Das Krampus- und Perchtenbrauchtum sind zwei völlig verschiedene Bräuche, werden aber vom Otto Normalverbraucher so miteinander verwechselt, dass Krampusläufe und Träger von Masken und Fellen automatisch als Perchten abgestempelt werden. Das ist aber nicht richtig. Hier fehlt es den jungen Gründern an Wissen, sie geben die Informationen falsch an die Bevölkerung weiter.“ Hier in der Region habe somit niemand etwas mit dem Brauch der Perchten zu tun. Verwirrung entstehe häufig, da sich viele Vereine bei der Gründung aus Unwissenheit mit dem Wort „Perchten“ schmücken.
Merkmale
Der Krampus ist an und für sich leicht zu erkennen. So zählen ein dunkles Fell, zwei Hörner, eine Rute mit rotem Band, die Balkenglocke, ein menschlich, teuflisches Gesicht und die rote Zunge zu den markantesten Merkmalen des Nikolausbegleiters. Im Gegensatz dazu tragen Perchten ein eher helles Schaffell, einen Pferdeschweif, der Glück und Segen bringen und Schellen, dessen Lärm den Winter und böse Geister auszutreiben sollen.
Symbole und Bedeutung
„Die Rute sollte aus Birkenzweigen bestehen und symbolisiert das wiederkehrende Leben. Das rote Schnürband stellt das Blut dar, ein Streif oder leichter Schlag mit der Rute brachte demjenigen Glück und Fruchtbarkeit, der den schmerzlichen Schlag ertragen musste“, erklärt Höretseder die Hintergründe des Brauchtums.
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