Ennser Erfinder haucht gebrauchten Reifen ein zweites Leben ein

Eine Fachjury nahm an den ersten beiden Messetagen alle rund 800 Erfindungen unter die Lupe und bewertete diese in einem Expertengremium. Theo Haas wurde für die Erfindung einer Lärmschutzwand und einer Hangsicherung aus Gebrauchtreifen prämiert. Der ehemalige Tischlermeister, Innenarchitekt und Designer erstellte früher Kreativ-Möbel für Kunden in ganz Österreich. Ein kreativer Kopf ist Theo Haas stets geblieben. „Die Pension ist für mich kein Hindernis. Ich arbeite nach wie vor an neuen Dingen“, sagt der rüstige Erfinder.

Prototyp entwickelt

„Weltweit fallen pro Jahr 13,5 Millionen Tonnen Gebrauchtreifen an“, weiß Haas. Vor zweieinhalb Jahren kam ihm eine Idee, wie man den Sekundärrohstoff, der ansonsten verbrannt wird, sinnvoll wiederverwenden könnte. Haas entwickelte darauf den Prototypen einer Lärmschutzwand aus Gebrauchtreifen. Diese werden dreimal mit einem Wasserstrahl unter Hochdruck eingeschnitten und der Länge nach auf Stabilisierungsstäben montiert. Die runde Form der Reifen bringt den Schall in Rotation und schwächt ihn ab.

Witterungsbeständiges Material

Haas“ zweite Erfindung ist eine Hangsicherung. Die Reifen werden wie bei der Lärmschutzwand eingeschnitten, in der Breite halbiert und auf einem Baustahlgitter montiert. Die Hangsicherung wird mit Erde zugeschüttet. In den Reifen sammelt sich Wasser, das später verdunstet. „Das Material ist günstig, bleibt elastisch und verwittert nicht“, zählt der umweltbewusste Erfinder die Vorteile der wiederverwendbaren Rohstoffe auf.

Suche nach Produzent

Für die Lärmschutzwand hat Theo Haas ein Österreich- und Europa-Patent angemeldet, für die Hangsicherung ein Österreich- und Deutschland-Patent. Auf der Erfindermesse in Nürnberg hat er einige Kontakte geknüpft. Ein Produzent für eine der beiden Erfindungen hat sich bisher aber noch nicht gefunden.