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"Wir müssen lernen, mit der Trockenheit umzugehen“

Thomas Lettner, 12.05.2020 17:00

REGION. Auch wenn es vergangene Woche etwas geregnet hat, hält die anhaltende Trockenheit die Landwirtschaft weiterhin in Atem.

Landwirt Peter Kamptner auf seinem Erdbeerfeld. Noch nie musste man die Erdbeeren schon so früh im Jahr bewässern. Foto: Maria Habring

Der Obsthof Kamptner aus Enns ist auf den Anbau von Äpfeln und Birnen sowie auf Erdbeeren und Heidelbeeren spezialisiert. „Die Heidelbeeren bewässern wir ohnehin. Heuer müssen wir auch die Erdbeeren bewässern. So früh im Jahr war das noch nie der Fall“, sagt Landwirt Peter Kamptner. Ansonsten können sich bei den Erdbeeren die Blüten nicht entwickeln. Wenn die Trockenheit länger andauert, ist auch ein schlechtes Wachsen der Jungbäume zu erwarten. Bei den Äpfeln bereitete bisher aber nicht die Trockenheit, sondern der späte Frost im April Probleme. Während die Birnenblüten verschont blieben, wurde ein Großteil der Apfelblüten vernichtet.

Bewässerung wird immer wichtiger

Reinhard Födermayr und sein Partner Georg Landerl aus Hargelsberg haben sich mit ihrem Betrieb „Kräuterquadrat“ auf den Anbau von biologischen Teekräutern spezialisiert und sind Hauptlieferant der Firma Sonnentor. „Wir haben vorige Woche frische Kräuter gesetzt, mussten aber trotz des Regens bewässern, sonst wären die Jungpflanzen jetzt kaputt“, sagt Födermayr. Durch einen sparsamen Umgang mit Wasser und tiefer gesetzte Saaten könne man sich notdürftig helfen. „Das bringt aber nichts, wenn der Regen ausbleibt. Bewässern wird also immer wichtiger“, sagt Födermayr, der wegen des erhöhten Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft auf die Akzeptanz in der Bevölkerung hofft.

Anbau trockenresistenterer Kulturen

Stefan Huber aus Kronstorf baut auf 2,5 Hektar Erdbeeren an. „Heuer habe ich erstmals eine Tröpfchenbewässerung installiert, worüber ich sehr glücklich bin. Die Kultur sieht viel besser aus als in den letzten Jahren“, sagt der Landwirt, der der Meinung ist, dass der Erdbeer-Anbau ohne Bewässerung nicht mehr möglich ist. Bei der Gerste rechnet er mit einem Ausfall von bis zu zwei Drittel der Ernte. „Wir können das Wetter nicht ändern und müssen lernen, mit der Trockenheit umzugehen“, meint Huber. Zukünftig müsse man daher überlegen, trockenresistentere Kulturen wie beispielsweise Hirse oder Mais anzubauen.


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