Lauriacum Immobilien GmbH weist Vorwürfe der Bürgerinitiative zurück
ENNS. Die im Jänner gegründete „Bürgerinitiative gegen Beton und Bauspekulation“ wehrt sich gegen den Bebauungsplan für eine zweigeschossige Wohnanlage in der Südtirolerstraße 5. Der Bauträger Lauriacum Immobilien GmbH kann die Aufregung nicht nachvollziehen.
Gegründet wurde die Bürgerinitiative von Bernd und Ingrid Haberfellner, Anrainern aus der Lorcherstraße. Direkt neben ihrem Haus errichtet die Lauriacum Immobilien GmbH derzeit eine dreigeschossige Wohnanlage. Der Bebauungsplan in der benachbarten Südtirolerstraße 5, wo derzeit noch ein Einfamilienhaus steht, sieht eine zweigeschossige Bebauung mit der Möglichkeit zum Ausbau des Dachraums vor.
Mindestabstand zu Nachbargrundstücken wird eingehalten
„Der neue Bebauungsplan geht sehr behutsam und restriktiv mit der Höhenentwicklung für ein neues Gebäude um und entspricht etwa den Firsthöhen der umliegenden zweigeschossigen Wohnhäuser. Städtebaulich haben sowohl die Vertreter der Stadtgemeinde Enns als auch der Stadtplaner vorbildlich auf einen Übergang von viergeschossigen Wohnbauten hin zu zweigeschossigen Gebäuden geachtet“, wehren sich die beiden Geschäftsführer der Lauriacum Immobilien GmbH, Claudia und Hans Schillinger. Der laut der oberösterreichischen Bauordnung erforderliche Mindestabstand von drei Metern zu den Nachbargrundstücken wird im Bebauungsplan nicht nur eingehalten, sondern an drei Seiten der geplanten Wohnanlage sogar deutlich übertroffen.
Sehr große Nachfrage nach Wohnbau im Zentrum
Den Vorwurf, mit Grundstücken zu spekulieren oder einfach alles zuzubetonieren, weisen Claudia und Hans Schillinger strikt von sich. „Wir legen Wert auf qualitativen Wohnbau, um der sehr großen Nachfrage nach Wohnungen im Ennser Stadtzentrum gerecht zu werden“, sagen die beiden Unternehmer. Auch auf Ökologie werde bei den beiden Wohnanlagen geachtet. Nach der Fertigstellung werden sie mit einer Grundwasserpumpe beheizt und im Sommer gekühlt. Einen besonderen Wert lege die Lauriacum Immobilien GmbH bei ihren Wohnprojekten auf die Beauftragung regionaler Unternehmen. Auf dem Grundstück Südtirolerstraße 5 sei außerdem geplant, unter Beteiligung der zukünftigen Bewohner Hochbeete anzulegen und Obstbäume zu pflanzen. Dafür werde mit Richard Mahringer ein Ennser Experte für Permakultur und alte Obstsorten beigezogen.
Zwei Tiefgaragen vorhanden
Die Befürchtungen der Bürgerinitiative, die neue Wohnanlage könne das ohnehin angespannte Park- und Verkehrsproblem in der Südtirolerstraße zusätzlich verschärfen, sei unbegründet. „Beide Wohnanlagen haben eine eigene Tiefgarage, die mit einer einzigen Zufahrt erschlossen wird, und verfügen über zwei Stellplätze pro Wohneinheit“, so Claudia und Hans Schillinger.
Stadt nimmt Anliegen ernst
Die Bürgerinitiative hat mittlerweile 200 Unterschriften gesammelt und vorigen Freitag an die Vizebürgermeister Christian Deleja-Hotko (SPÖ) und Rudolf Höfler (ÖVP) übergeben. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 25. März werden einige Mitglieder persönlich anwesend sein. „Öffentliches und privates Interesse muss man immer abwiegen. Wir nehmen die Anliegen der Bürgerinitiative ernst und werden sie bei unseren Planungen miteinbinden. Wichtig ist uns, eine höhere Verdichtung im Stadtzentrum zu erreichen und eine Zersiedelung zu vermeiden“, stimmen Deleja-Hotko und Höfler überein.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden