Geldtasche mit 5.000 Euro Balleinnahmen ist wieder aufgetaucht
ENNS. Der Kriminalfall um eine nach dem Maturaball des B(r)g Enns vor zwei Jahren verschwundene Geldtasche ist nun endlich gelöst.
Nach Einwurf des erwirtschafteten Ballgeldes fehlte im Nachttresor einer Ennser Bank eine der vier Geldtaschen mit 5.000 Euro Inhalt. Das Projektteam nahm sofort Kontakt mit Polizei, Bank und Schulleitung auf. Die Bank gab an, keinen Fehler gemacht zu haben. Die zwei verantwortlichen Schüler mussten sich zahlreichen Anschuldigungen und Unterstellungen in ihrer letzten Schulphase stellen.
Tasche war eingeklemmt
Jetzt zwei Jahre später können die besagten Schüler ihre Namen endlich reinwaschen. Anfang März erhielt das Projektteam einen Anruf, mit dem wohl keiner mehr gerechnet hätte. Der Regionaldirektor der besagten Bank verkündete die frohe Botschaft, dass die fehlende Geldtasche wieder aufgetaucht ist. Vermutet wird, dass diese gleich hinter dem Drehmechanismus des Nachttresors im Abwurfschacht eingeklemmt war. Durch zahlreiche Einwürfe und Bewegungen in den letzten beiden Jahren dürfte sie sich immer weiter gelockert haben, um endlich in den Tresor durchzurutschen. Das Kuriose dabei ist, dass die letzten beiden Jahre alle eingeworfenen Taschen zu 100 Prozent im Tresor ankamen – die eingeklemmte Tasche war zu keinem Zeitpunkt zu sehen.
Bank zahlt Klassentreffen
Die Bank möchte nun die ehemaligen Maturanten mit einem Klassentreffen für den äußerst bedauerlichen Zwischenfall entschädigen. Noch viel wichtiger ist hingegen, dass die jahrelang zu Unrecht beschuldigten Schüler endlich mit dem Fall abschließen können. „Böse bin ich der Bank nicht, da meine Freude überwiegt. Es wurde mir glaubhaft versichert, alles in der Macht Stehende getan zu haben. Ein unangenehmer Beigeschmack bleibt dennoch. Die vorschnelle Vorverurteilung der betroffenen Schüler zeigt leider deutlich, dass bei Geld tatsächlich Freundschaften aufhören. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mehr Vertrauen erwartet. Ich bin gespannt, ob die Personen, die uns früher an den Pranger gestellt haben, nun die nötige Courage besitzen, sich dafür zu entschuldigen“, sagte Julian Oberreiter, stellvertretender Leiter des Projektteams 2020.
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