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Tote Igel: St. Valentinerin bittet Autofahrer um Rücksicht

Thomas Lettner, 06.06.2022 08:00

ST. VALENTIN. In der Grillparzerstraße in Herzograd ist eine 30er-Zone. Trotzdem werden dort des Öfteren Igel überfahren. 

Ein Igel, der auf Grillparzerstraße angefahren wurde und qualvoll verendete. (Foto: Pilová)
  1 / 2   Ein Igel, der auf Grillparzerstraße angefahren wurde und qualvoll verendete. (Foto: Pilová)

„Ich kann nicht verstehen, das so oft tote Igel auf der Straße liegen. Igel sind sehr langsam und laufen nicht vor das Auto wie beispielsweise eine Katze. Ich kann mir nur vorstellen, dass manche Autofahrer sie absichtlich überfahren“, sagt die Anrainerin und Autorin Jana Pilová. Erst vor kurzem fand sie einen Igel, der auf der Mitte der Straße mit aufgeplatztem Bauch lag und qualvoll verendete. „Es tut sehr mir leid, wenn so etwas passiert. Igelmütter, die auf der Suche nach Nahrung sind, verenden, und ihre Jungen müssen verhungern. Man muss die Tiere schützen, weil sie sehr wichtig sind für das Ökosystem. Ich bitte daher alle Autofahrer, vorsichtig zu fahren“, so Pilová.

Keine Statistik für nicht jagbare Tiere

Eine Statistik, wie viele Igel pro Jahr auf Österreichs Straßen verenden, gibt es laut des WWF nicht. Die Statistik Austria erfasst im Straßenverkehr getötete Tiere – allerdings nur „jagbare“ Tiere wie Rehe, Hasen oder Fasane. Nicht erfasst werden Tiere, die traditionell in Österreich eher selten am Teller landen wie Katzen, Hunde, Schlangen, Eichhörnchen, Igel, Kröten oder Tauben. Mit der App „Roadkill“, einem Citizen Science-Projekt der Universität für Bodenkultur in Wien, können jedoch tote Tiere gemeldet werden. Verletzte Tiere können auch dem Verein Animal Help Austria (www.animal-help.at bzw. www.igel-hilfe.at) unter der Nummer 0676/7404060 gemeldet werden.

Vom Aussterben bedroht

Gabriele Reisinger, Vorsitzende der „Igelhilfe Österreich“, sieht die Zukunft für die heimischen Igel alles andere als rosig. „Der Igel hat keine Lobby. In zehn Jahren wird er in Österreich mit Sicherheit ausgestorben sein“, sagt sie. Derzeit sind die Igel auf Partnersuche und daher ständig auf Wanderschaft, was sie in Gefahr bringt. Die häufigste Todesursache sind Rasenmähroboter, die den Fleisch- und Insektenfressern schwere Schnittverletzungen zufügen können, vor Autos, Ertrinken im Swimming-Pool und Hunden.


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