ST. VALENTIN. Ingrid Portenschlager, Zeitzeugin der zweiten Generation und Esther Dürnberger, Referentin des Vereins Lila Winkel, besuchten die Polytechnische Schule in St. Valentin.
In der Schulklasse der P1 erzählte Ingird Portenschlager die Geschichte ihres Vaters Ernst Reiter, der als Bibelforscher – wie damals Jehovas Zeugen genannt wurden – nach 1600 Tagen im Konzentrationslager Flossenbürg schwer traumatisiert nach Hause kam.
Schautafeln
Eine Woche lang stellte die PTS St. Valentin die Aula für Schautafeln der NS-Gedenkausstellung zur Verfügung. Diese Schautafeln zeigten nicht nur die Opfer mit dem Lila Winkel, sondern schlugen gekonnt die Brücke zwischen Holocaust und Jetztzeit. Zwei Tafeln zum Beispiel gaben Einblick in die schreckliche Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Besonders nachdenklich stimmten auch die Tafeln „Zwischen Befehl und Gewissen“ und „Du sollst nicht töten.“
Der berührende Vortrag der 73jährigen klagte nicht an – er sensibilisierte. Die 26 SchülerInnen verfolgten aufmerksam den Erzählungen über Portenschlagers Vater, der Einzelhaft, Folter und Hunger durchlebte, nur weil er den Dienst mit der Waffe verweigerte. Ernst Reiter überlebte alle Torturen ohne Verbitterung und Hass. Selbst den Todesmarsch am Ende des Krieges überstand er. Die 23-köpfige Gruppe der Bibelforscher mit dem Lila Winkel, der Ernst Reiter angehörte, hielt eisern zusammen und jeder opferte sich für den anderen auf.
Thema Mobbing
Für Elfriede Maria Auinger, Klassenvorstand der P1 war die Brücke in die Jetztzeit besonders wertvoll. „Für den Schulalltag war die Bezugnahme auf Mobbing in Verbindung mit den realen Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung ganz wichtig. Ich hoffe sehr, dass diese Geschichte weitergetragen wird und so am Leben bleibt.“
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