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Durch den Auwald entlang der Enns

Leserartikel Wolfgang Simlinger, 28.12.2022 11:42

ENNSDORF. Von der Ennsbrücke führt ein interessanter Waldweg bis zum Stauwerk Thaling. Die beliebte Laufstrecke eignet sich auch perfekt für eine Winterwanderung.

Sohlschwelle in den Ennsauen (Foto: Wolfgang Simlinger)
  1 / 4   Sohlschwelle in den Ennsauen (Foto: Wolfgang Simlinger)

Startpunkt der fünf Kilometer langen Wanderung ist beim Zillenverein Ennsdorf. Von der Wiese vor dem Vereinsgebäude genießt man einen imposanten Ausblick auf die Altstadt von Enns. Am südlichen Ende der Wiese beginnt ein schmaler Waldweg, der direkt entlang der Enns führt. Im Sommer ist der Weg stark verwachsen und man wandert wie durch einen Tunnel, jetzt im Winter kann man an einigen Stellen einen Blick auf den Ennsfluss und das gegenüberliegende Ufer erhaschen. Nach ungefähr 200 Metern befindet sich im Wald ein Steinkreis, der von Familien gerne als Spielplatz genutzt wird. Nach einem Kilometer unterquert man die Autobahnbrücke. Der Bau der massiven Brücke wurde 1939 begonnen, die Vollendung des Bauwerks erfolgte nach dem zweiten Weltkrieg zwischen 1955 und 1957. Die drei Bögen über die Enns haben eine Spannweite von 42 bis 47 Metern. Unmittelbar hinter der Autobahnbrücke befindet sich eine Sohlrampe.

Lebensraum der Biber

Im letzten Jahr wurde diese Rampe umgestaltet, um sie für Fische passierbar zu machen. Baumstümpfe, gefällte Bäume und Schleifspuren findet man an vielen Stellen im Auwald, ein Zeichen, dass sich hier der Biber wohl fühlt. An einer Weggabelung kann man auswählen, ob man sich für den Weg durch den Auwald oder den Weg direkt an der Enns entscheidet. Wandert man am Fluss entlang, so bekommt man mit viel Glück einen Eisvogel zu Gesicht. Die „fliegenden Edelsteine“ lauern gerne an Ästen oder fliegen am Ufer entlang. Vorbei an einigen Auentümpel gelangt man zur zweiten Sohlrampe. Auch diese Rampe wurde neu gestaltet und die Felsblöcke am Ufer laden zum Verweilen ein.

Bizarre Felsen im Fluss

Nach der Sohlschwelle ändert sich der Weg. Der Untergrund wird sandig und zeitweise wandert man durch einen Hohlweg, bis man schließlich an eine Stelle gelangt, wo sich der Wald lichtet. Dadurch, dass ein Großteil des Wassers durch den Ennskanal abgeleitet wird, ist hier der Wasserstand der Enns sehr niedrig. Im Flussbett befinden sich bizarre Gesteinsformationen, die bei niedrigem Wasserstand zu Tage treten. Im Sommer ist die Stelle ein beliebter Badeplatz, an dem leider auch immer wieder Müll zurückgelassen wird.

Vogelparadies am Stausee

Man erreicht das Stauwerk Thaling, auf dem man die Enns überquert. Der Stausee Thaling ist ein beliebter Rastplatz für Wasservögel, wer ein Fernglas dabei hat, kann hier zahlreiche Enten, Blässhühner, Graugänse, aber auch Zwergtaucher und Prachttaucher beobachten.

Nach der Wanderung kann man beim Thalinger Hof einkehren und die Rückreise nach Enns mit dem Bus antreten. Die Wanderung ist weitgehend flach und auch mit Kindern leicht zu bewältigen. Schnelle Geher bewältigen den Weg in einer Stunde, es lohnt sich aber mehr Zeit einzuplanen, da sich unterwegs immer wieder Möglichkeiten zur Naturbeobachtung ergeben.


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