Comeback-Konzert: "Lumen" begibt sich "Back to the roots"
ST. VALENTIN. Unter dem Motto „Back to the roots“ spielt die Band „Lumen“ am Freitag, dem 30. Juni, beim Stadtfest auf der Bühne am Franz-Forster-Platz. „Lumen“ hatte bereits vor 40 Jahren beim Stadterhebungsfest im Vorprogramm des legendären Drahdiwaberl-Konzerts gespielt. Tips-Redakteur Norbert Mottas bat die Band um ein Interview.
Tips:Die „Lumen“ gab es schon vor 40 Jahren. Wann genau wurde die Band gegründet?
Lumen: Die erste Probe fand am 4. Oktober 1980 in Pregarten statt.
Tips: Auf den aktuellen Youtube-Videos spielt ihr sehr fein elaborierten Rock mit Jazz- und Pop-Elementen, der richtig ins Ohr geht. Welche Art von Musik habt ihr damals im Vorprogramm zum Drahdiwaberl –Konzert in St. Valentin gespielt?
Lumen: Unsere Musik war Anfang der 80er Jahre sicher noch etwas „einfacher gestrickt“ als heute. Vielleicht auch etwas rockiger. Grundsätzlich sind die Einflüsse, aus Pop-, Rock und Latin-Elementen die gleichen wie damals, sowie auch die meisten Bandmitglieder. Die Musik ist in Summe melodiöser und auf den Punkt gebracht. So versuchen wir die Menschen zu berühren – und um das geht es.
Tips:Könnt ihr euch noch an die damalige Setlist erinnern?
Lumen: Nur mehr ungefähr. Angefangen haben wir mit einem sehr rockigen, Gitarren lastigen Song bei dem das Publikum super mitgegangen ist. Es waren ja ca. 2500 Besucher im Festzelt. Für eine genauere Analyse müssten wir die Compact Cassette – wer sowas noch kennt – von damals heraussuchen. Der Auftritt ist damals am Mischpult mitgeschnitten worden. Das ist aber mehr eine sentimentale Erinnerung als ein professionelles Tondokument.
Tips: Das Drahdiwaberl-Konzert mit euch im Vorprogramm ging als DAS Skandalkonzert schlechthin in die Geschichte St. Valentins ein. Wie fühlte sich an Teil dieses Events gewesen zu sein?
Lumen: Es ist einfach eine schöne Erinnerung - mit den drei anderen Bands - ein Teil des Tages der Jugend gewesen zu sein. Man kann immer noch davon erzählen. Für damalige Zeiten war es sicher ein Skandalkonzert, das Drahdiwaberl abgeliefert hat. Wahrscheinlich würde man heute zum Thema skandalös nur mehr ein Lächeln beim Publikum bewirken.
Tips:Hattet ihr zu den Leuten der Dradiwaberl Kontakt? Waren die wirklich so wild oder war es nur Show?
Lumen: Unser Sänger hatte vor dem Konzert einen körperlichen Zusammenstoß mit der Jazz Gitti auf dem Bühnenaufgang, der Jazz-Gitti eine kecke Bemerkung entlockte. Sonst hatten wir keinen direkten Kontakt zur Band, bei der auch Falco früher am Bass spielte. Es war für uns schon ein Erlebnis, während des Konzerts vom seitlichen Bühnenrand aus zu erleben, wie die Band auf der Bühne die sprichwörtliche Sau rauslässt.
Tips:Hattet ihr euer Equipment schon von der Bühne in Sicherheit gebracht als die Drahdiwaberl loslegten?
Lumen: Wir mussten unser Equipment vor dem Drahdiwaberl Auftrittes von der Bühne bringen. Das ist aber immer noch so, wenn man als Support-Act spielt, damals wie heute.
Tips:Was war das Wildeste, das ihr an dem Abend gesehen habt?
Lumen: Das Highlight – das auch noch nach Wochen in Valentin die Runde macht – war: Ein nackter Mann auf der Bühne! Das ist auch fünf-sechs Wochen nach diesem denkwürdigen Tag noch Sprechstoff vor allem bei älteren Personen gewesen. Selbst bei Valentinerinnen und Valentinern, die nachweislich nicht einmal dort waren – z.B. die Großmutter einer damaligen Freundin der Band. Faszinierend war auch die „Showeinlage“ bei McRonalds Massaker. Da wurde mit Fleischteilen – die am Nachmittag von den Drahdiwaberl beim Fleischhauer Höller gekauft wurden – ins Publikum geworfen. Zum Teil wurden diese „Präsente“ wieder zurück auf die Bühne geschmissen. Am Ende Konzertes war die Bühne mit Essensresten und Pommes Frites übersäht. Nachhaltigkeit sah damals anders aus.
Tips:Und wie wild war euer Auftritt an dem Abend?
Lumen: Wir haben unseren damaligen ungeschliffenen „Rock´n Roll“ fürs Publikum nach bestem Wissen und Gewissen von der Bühne ins Publikum gebracht. Rückblickend ist uns das auch gut gelungen. Es war ein großartiges Erlebnis.
Tips:In eurer Bandgeschichte schreibt ihr, dass ihr außer vor Drahdiwaberl auch Vorgruppe von Bands wie Ostbahn-Kurti & die Chefpartie Opus, Relax wart. Welche Vor- und Nachteile hat es, als Vorgruppe zu spielen?
Lumen: Wenn du als Band noch nicht den Bekanntheitsgrad hast, ist es ein Vorteil bei solchen Gelegenheiten ein neues Publikum auf dich aufmerksam zu machen. Gleichzeitig muss es einem auch bewusst sein, dass das Publikum eigentlich den Hauptact des Abends sehen möchte.
Tips: Wo kann man euch in nächster Zukunft erleben?
Lumen: Die nächste Möglichkeit LUMEN live zu sehen ist am 9. September als Hauptact beim Marktfest in Kronstorf. Bei der Gelegenheit möchten wir auch unsere CD präsentieren. An der wird, parallel zu den Proben für das Comeback-Konzert, intensiv gearbeitet.
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