Malen von morgens bis abends: Ennserin lebt nun ihren Traum
ENNS. Obwohl Brigitte Rauecker erst vor 15 Jahren begann, ihr großes Talent auszuleben, hat sie sich künstlerisch schon über die Landesgrenzen hinweg einen Namen gemacht. Mit Jahresbeginn ging sie in ihrem bisherigen Hauptberuf in Pension und kann nun Vollzeit als freischaffende Künstlerin ihrer großen Leidenschaft nachgehen.
Manchmal verlangt das Leben Geduld und einen langen Atem, bis man sich seine Träume verwirklichen kann. Bei Brigitte Rauecker dauerte es über 40 Jahre, bis sie sich selbst den Wunsch von einem Alltag als Vollzeit-Künstlerin erfüllen konnte.
Bisher im Sekretariat des BRG Enns beschäftigt
Mit 1. Jänner 2024 ging die bei Schülern, Lehrern und Eltern beliebte Sekretärin im BRG Enns in Pension und freut sich, dass sie nun ohne andere Verpflichtungen das tun kann, wofür ihr Herz schlägt: malen. „In der Früh ins Atelier zu gehen, dort den ganzen Tag zu verbringen und abends müde vom künstlerischen Schaffen ins Bett zu fallen – das ist meine Vorstellung von purem Glück“, schwärmt die Ennserin.
Bei so viel Tatendrang dürfen sich Fans und Bewunderer ihres künstlerischen Weges schon jetzt auf viele neue Werke freuen. Freilich: An Schaffensdrang mangelte es der heute 60-Jährigen schon in den letzten 15 Jahren Jahren nicht – im Gegenteil – ihr Output war enorm. Trotz 40-Stunden-Büroarbeit im Gymnasium erschuf sie fast 300 Kunstwerke.
Anfragen aus Italien
Zahlreiche davon erhielten Preise und wurden bei internationalen Ausstellungen gezeigt. Vor allem aus der aktiven italienischen Kunstszene erhält Rauecker, die erst kürzlich mit ihrem Atelier von Tillysburg zurück nach Enns übersiedelte, immer wieder Anfragen, sich an Kunstinitiativen zu beteiligen.
Dreht man mit ihr gemeinsam das Rad der Zeit zurück, zeigt sich, dass die gebürtige Linzerin schon als Kind eine starke künstlerische Ader hatte. Allein das Leben hatte vorerst andere Pläne mit ihr: Kinder, Brotberuf, Haushalt – Raueckers „künstlerisches Alter Ego“ musste sich lange ruhig verhalten und anderen Aufgaben unterordnen. Bis zum Jahr 2009 – denn da wurde der innere Ruf immer lauter und schließlich nicht mehr überhörbar.
Mit dem Malen zu beginnen, war 2009 wie Befreiung
„Mit dem Malen zu beginnen, war damals wie eine Befreiung für mich. Ich wollte aber nicht einfach nur Malkurse besuchen, sondern von Grund auf alles über Kunst, Kunstgeschichte sowie über die verschiedenen Techniken lernen. Mein Traum war, an der Kunstuni in Linz ein Studium zu absolvieren.“ Dieser Herzenswunsch war allerdings mit Ganztagsjob nicht zu verwirklichen. Doch dafür gingen andere Türen auf. Rauecker schrieb sich berufsbegleitend in der Leonardo Kunstakademie in Salzburg ein. Der hochwertigen Ausbildung folgten weitere. In der Szene wurde man rasch auf das aufstrebende Ennser Talent aufmerksam.
Heute ist sie gut vernetzt mit renommierten österreichischen Künstlerinnen und Künstlern. Kein Geringerer als Christian Ludwig Attersee ist einer ihrer Mentoren und Wegbegleiter. Mit ihm feierte sie im Sommer auch ihren 60. Geburtstag.
Zwei Vernissagen
Mit zwei Vernissagen, an denen sich Rauecker beteiligt, setzt sie gleich zu Jahresbeginn künstlerisch starke Akzente: Am 24. Jänner stellt sie im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung „Bruckner und sein Leben“ Bilder des großen Ansfeldner Musikers aus (GIGA Galerie im Gemeindeamt Haid/Ansfelden, Beginn: 19 Uhr). Am 23. März zeigt sie Porträtbilder im Stift Melk.
Infos zu Raueckers umfangreichem Schaffen findet man unter: atelier-rauecker.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden