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ST. VALENTIN. Der aus St. Valentin stammende Erwin Dürrer wanderte in den 60er-Jahren in die USA aus und war zu Gast in seinem Herkunftshaus.

Erwin Dürrer zu Gast im Haus, in dem er aufgewachsen ist (Foto: mott)
  1 / 2   Erwin Dürrer zu Gast im Haus, in dem er aufgewachsen ist (Foto: mott)

Erwin Dürrer ist in einem kleinen Bauernhaus in der Rotte Holzerhäuser aufgewachsen. Nach seiner Matura im Jahr 1957 studierte er Erdöltechnik an der Montanuniversität Leoben und schloss 1962 als Diplomingenieur ab.

Nach diesem Studium arbeitete er für das Erdölexplorationsunternehmen Schlumberger und war in dieser Zeit auch in einem Wüstencamp in Libyen eingesetzt.

Überfahrt auf Linienschiff

Um seine Studien fortzusetzen, ging Dürrer im Jahr 1964 an die University of California, Berkeley. Um in die USA zu gelangen, nahm er ein Schiff. Das Fliegen wäre damals zu teuer gewesen und Dürrer hätte Probleme mit dem Gepäck gehabt.

Das Schiff war allerdings kein Luxuskreuzer, sondern ein einfaches Linienschiff. So konnte man beispielsweise das Essen nicht aus der Speisekarte wählen, sondern es gab, was es gab.

An dem Tisch, an dem Dürrer zu sitzen kam, waren anfangs sechs Personen. Da im Laufe der Überfahrt drei davon krank wurden, konnten die verbliebenen drei deren Portionen mitessen.

Gulf Oil

Nach Abschluss seines Studiums wurde Dürrer ein Wirtschaftsberechnungsmann für die Firma Gulf Oil. Er kontrollierte die Wirtschaftlichkeit der Bohrungen. Bei dieser Arbeit hatte er viele Leute kennengelernt.

Ehefrau kennengelernt

Eine Zeit lang war Dürrer in Pittsburgh eingesetzt. Er bekam den Auftrag, Spanisch zu lernen, um zwei Mitarbeiter aus Venezuela zu trainieren. Einer der beiden war tatsächlich aus Kolumbien. Als dessen Frau schwer krank wurde, brachte sie Dürrer zuerst zu einem englischen Arzt, der sich weigerte, eine Tropenkrankheit zu behandeln. Schließlich fand sich ein Arzt, der ebenfalls aus Kolumbien stammte, und dieser konnte die Frau kurieren. Der Mann der Frau gab aus Freude eine Party, zu der der Arzt aus Kolumbien mit zwei Frauen kam: Mit seiner Frau und seiner Schwester. Dürrer: „Und das ist meine Frau geworden.“ Die Hochzeit fand im Jahr 1973 statt. Für die katholische Trauung brauchte Dürrer ein Zeugnis der Kirche, dass er nicht verheiratet ist. Da der Pfarrer weder Deutsch noch Latein konnte und daher das Dokument nicht lesen konnte, weigerte er sich zuerst, die Trauung zu vollziehen. Schließlich musste Dürrer die Hand auf die Bibel legen und schwören, dass er nicht verheiratet sei – und so durfte er heirateten.

In Pension

Dürrer ist mittlerweile in Pension und lebt Kalifornien. Er trifft sich regelmäßig mit anderen Pensionisten, wo sie über alles Mögliche sprechen. Nur zwei Gesprächsthemen sind tabu: Politik und Religion.


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