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ENNS. Der Regionalhistoriker Gerhard Riedl bringt konkrete Fälle, die die Unmenschlichkeit des NS-Regimes beweisen, ans Licht.

Gerhard Riedl durchforstet im Archiv 80 Laufmeter Akten. (Foto: Landesarchiv)
Gerhard Riedl durchforstet im Archiv 80 Laufmeter Akten. (Foto: Landesarchiv)

Der Regionalhistoriker Gerhard Riedl sieht die Demokratie bedroht: „Für Demokraten ist die Zeit besorgniserregend. Schließlich treten wieder neue Führer auf, die mehr verlangen und fordern, um – wie sie sagen – die Nation größer zu machen. Doch solche Ideen, wie sie etwa Putin, Netanjahu und Trump in extremer Form vertreten, sind nicht neu und lehren uns die Geschichte. Den größten Größenwahn zeigten die deutschen Nationalsozialisten. Auf ihrem Weg zu einem Großreich verlor die Welt Millionen junger Menschen. Und das, so ‚einig Deutschland‘, lag nach sieben Jahren am Boden. Die Nationalsozialisten hatten auch viele ihrer Anhänger beinahe zu Tode gequält.“

Neue Dimension der Erinnerungskultur

Riedl ist überzeugt, dass es eine neue Dimension der Erinnerungskultur braucht. Es reiche nicht mehr aus, nur die grausamsten Fälle der NS-Diktatur zu zeigen. Die beste Form, einem aufkommenden Faschismus entgegenzuwirken, sei es, den Sinn für Freiheit klar darzustellen. „Denn wenn – wie 1938 und in letzter Zeit häufig – der Demokrat selbst seine Unfreiheit wählt, dann nehmen sich andere seine Rechte“, so Riedl.

80 Laufmeter Akten durchforstet

Um die NS-Zeit ein klein wenig zu verstehen, durchforstete Riedl in diesem Jahr im Landesarchiv etwa 80 Laufmeter Geschichtsakte aus Oberdonau. Etwa 80 Fälle sind aus Enns und Umgebung zu finden, die die Unmenschlichkeit des NS-Regimes beweisen.

Das Mauthausen-Komitee Enns lädt zu einem Vortrag ein, in dem Gerhard Riedl über die Fälle berichtet, die er im Landesarchiv recherchiert hat – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.

Do., 23. Oktober, 17.30 Uhr
Pfarrsaal Enns-St. Laurenz
Eintritt frei

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