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Vorgestellt: "Tipsi" und der Wespenbussard

Leserartikel Julia Karner, 01.08.2018 08:00

REGION ENNS. Im Monat August stellt „Tipsi“ den rätselhaften Wespenbussard vor.

Fotos: Florian Mayr
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Taubenähnlicher Kopf und keine Taube, Sperberung (Sprenkelung) auf der Brust und kein Kuckuck oder Sperber, hoch am Himmel wie ein Mäusebussard, es ist aber keiner. Des Rätsels Lösung, es handelt sich um den Wespenbussard. Er kommt in strukturreichen Wäldern mit vielen Wespen, Hummeln und Wildbienen vor. Die braucht er um seine Brut erfolgreich durchzufüttern. Findet er bei uns einen Lebensraum, den er Jahr für Jahr zum Brüten aufsucht, ist das eine Auszeichnung für den Wald, ein Beweis, dass zumindest hier die Welt der Bienen noch in Ordnung ist. Im Raaderwald kann man den Wespenbussard Jahr für Jahr von Mai bis Ende August beobachten.

Unterschied am Himmel

Am Himmel kann man ihn vom Mäusebussard anhand der Schwanzfedern unterscheiden - außer der schwarzen Endbinde weist er zwei weitere breite dunkle Binden auf. Auch seine Gestalt ist schlanker, die Flügel sind schmaler, der kleine Kopf ragt weiter vor und der Schwanz ist deutlich länger, aber das ist für Laien schwer abschätzbar. Auf Warten hält er Ausschau, ob in der Nähe oder Ferne am Waldrand Wespen fliegen.

Wespenjäger

Wie ein Fährtenleser folgt er diesen, denn wo eine Wespe ist, sind mehrere. Er gräbt nach ihnen mit Schnabel und Beinen und macht sich über die Wespenbrut her. Gegen Stiche ist er geschützt, sein Auge ist gelbschwarz getarnt, ein schlitzförmiges Nasenloch macht auch seine Atemwege für Wespen unantastbar. Das Gefieder ist besonders zwischen Schnabel und Augen dicht und hart befiedert und auch die Füße sind mit Hornplättchen gegen Stiche geschützt, sodass der Wespenbussard bei der Wespenjagd geharnischt wie ein Ritter ist. Am Waldrand am Boden grabend, bemerkt man ihn kaum und ist die Brut erfolgreich flügge, zieht er auch schon wieder ab nach Afrika, in seinem Fall nach Westäquatorial- und Südafrika.

Übrigens in Österreich gibt“s nur etwa 1.500 Brutpaare, wir sollten uns also überlegen, wie leichtsinnig wir mit unseren letzten naturnahen Lebensräumen umgehen. Im Naturschutz wäre der Wespenbussard das ideale Krafttier, denn da sticht man auch ständig in Wespennester.


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