
ENNS. Der Verein ChronischKrank hat in Zusammenarbeit mit der Familie Gussmack als Ideengeber, den mittlerweile dritten Kalender mit dem Titel „Zu schön, um krank zu sein“ entworfen, dessen Erlös einer beeinträchtigten Frau zugute kommt.
Zwölf Monate, Zwölf Menschen, Zwölf Krankheiten, Zwölf Schicksale – Frauen und Männer zeigen auf, dass unsichtbare Behinderungen nicht von außen erkennbar sind. Chronische Krankheiten sitzen im Körper und sind für die Umwelt meist nicht sichtbar. Das Kalenderprojekt widmet sich diesen Menschen.
Intention
„So wie den Kalendermodels geht es tagtäglich vielen Menschen in Österreich. Sie werden nicht ernst genommen und hören oft: 'So wie du aussiehst, kann ich mir nicht vorstellen, dass es dir schlecht geht.' Dies ist für die Betroffenen nicht nur ärgerlich und kränkend. Es kann zu einem echten Problem werden, wenn es um Gutachten für finanzielle Unterstützungen oder medizinische Hilfsmittel geht und diese nicht bewilligt werden, weil der Patient trotz erwiesener Diagnose bei Ärzten und Gutachtern auf Skepsis stößt. Im privaten Umfeld reichen die Reaktionen von Ratlosigkeit über Unglauben bis hin zur Ablehnung“, so Karin Gussmack, die Projektleiterin des Kalenderprojektes und selbst Betroffene.
An wen die Spende geht
Isabella kam vor 31 Jahren mit dem Prader-Willi-Sydrom zur Welt und ist seit ihrer Geburt auf die Hilfe ihrer Mama Gabriele angewiesen. Isabella leidet an einer Stoffwechselstörung, Esssucht, Atemaussetzer, sie benötigt Sauerstoff, an Diabetes, Depressionen, Hormonstörungen, Lipödem, Lungenproplemen, Astma, Impulsdurchbrüche, Inkontinenz, Skoliose, Kyfose, Kleinwuchs, häufige Diarrhoe, Impulskontrollstörung, Schlafapnoe, Strabismus, Hypertonie, Infektanfälligkeit, Adipositas, Erythrasma und Dislipoproteinämie. Aufgrund ihrer Mehrfachbehinderung muss Isabella rund um die Uhr betreut werden. Mittlerweile ist sie, aufgrund der schnellen Gewichtszunahme auf 130 Kilogramm, auf den elektrischen Rollstuhl angewiesen.
Schwieriger Alltag
Isabella lebt ohne ihren Vater, die Pflege ist für ihre Mutter täglich eine körperliche Herausforderung. „Darum möchten wir, das Kalenderteam und der Verein ChronischKrank, der kleinen Familie helfen. Die Mutter stößt täglich an ihre Grenzen, weil sie ihre erwachsene Tochter nicht heben kann. Deshalb muss das Badezimmer dringend umgebaut werden“, so Karin Gussmack. Für Arztbesuche, Therapien, soziale Kontakte und Ausflüge benötigen Isabella und Mama Gabriele außerdem ein ganz spezielles Auto. Eines, in das Isabella mit ihrem elektrischen Rollstuhl über eine Rampe selbstständig einfahren kann.
Kontakte
Mit dem Spendengütesiegel garantiert der Verein ChronischKrank, dass die Spenden auch dort landen, wo sie benötigt werden. „70 Prozent aller Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können, haben kein körperliches sondern ein psychisches Problem“, so Jürgen E. Holzinger, Obmann des Vereins ChronischKrank. Der Kalender kosten 15 Euro und kann unter zuschoenkalender@chronischkrank.at bestellt werden. Weitere Informationen findet man unter www.chronischkrank.at. Wer sich im nächsten Kalender abbilden lassen und seine Geschichte erzählen will, kann sich unter gussmack@chronischkrank.at anmelden und Informmationen einholen.