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Programm „Rauchfrei“ der Rehaklinik Enns hilft starken Rauchern im Kampf gegen die Sucht

Thomas Lettner, 31.12.2019 07:00

ENNS. Zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen vor, ein Laster ein für alle Mal zu beenden. Ein Paradebeispiel ist das Rauchen. An der Rehaklinik Enns gibt es seit 2017 das Raucherentwöhnungsprogramm „Rauchfrei“, das wertvolle Unterstützung liefert.

  1 / 2   Allgemeinmediziner Manfred Huemer ist Mitglied des Teams, das die Patienten des Programms „Rauchfrei“ beim Rauchstopp unterstützt. Foto: Thomas Lettner

Die Rehaklinik Enns bietet neurologische und pneumologische Rehabilitation an. „Zum Programm „Rauchfrei“ melden sich Patienten an, die zusätzlich zu ihrer Grunderkrankung starke Raucher und lungenkrank sind“, sagt Allgemeinmediziner Manfred Huemer.

Schon große Bekanntschaft

Rund 100 Patienten aus ganz Österreich absolvieren jährlich das Raucherentwöhnungsprogramm. Im Rahmen eines dreiwöchigen Aufenthalts werden sie gezielt auf die Rauchreduktion und auf den Rauchstopp vorbereitet. Da diese Kombination aus Reha und Raucherentwöhnung sehr selten ist, hat das Programm rasch große Bekanntschaft erlangt.

Unterstützung durch Experten-Team

Die Patienten werden in Gruppen bis zu zehn Patienten zusammengefasst, die von einem Team aus Ärzten, Psychologen und Therapeuten unterstützt werden. Der Vorteil daran ist, dass den Patienten in der Gruppe das Aufhören durch den laufenden Austausch mit anderen Betroffenen leichter fällt als alleine.

„Suchtschalter“ im Gehirn wird umgelegt

Im Programm wird die sogenannte „Schlusspunktmethode“ angewendet. „Das heißt, dass die Patienten bis zu einem gewissen Stichtag mit dem Rauchen aufhören müssen“, so Huemer. Atemphysiotherapie, Kraft- und Ausdauertraining, Inhalationen und Massagen werden entsprechend dem pneumologischen Rehabilitationskonzept verordnet. Ein sehr exklusives Angebot des Programms „Rauchfrei“ ist die zusätzliche Akupunktur. Sie soll helfen, den „Suchtschalter“ im Gehirn der Raucher umzulegen und sie so vor einem Rückfall bewahren. Darüber hinaus gibt es medikamentöse Therapien und Nikotinersatztherapien, die jedoch weniger nachgefragt werden.

Mehr als die Hälfte hört zu rauchen auf

Da der Körper bei Rauchern zur Umwandlung der inhalierten Giftstoffe viel Energie benötigt, nehmen starke Raucher nach dem Rauchstopp oft etwas an Gewicht zu. In einer Lehrküche lernen sie, ihre Ernährung so anzupassen, dass sie das Problem vermeiden können. „Rund 60 Prozent der Patienten hören nach dem Aufenthalt mit dem Rauchen auf, rund 30 Prozent rauchen deutlich weniger“, berichtet Huemer. Die Rückfallquote liegt bei ungefähr fünf Prozent. Zur zusätzlichen Unterstützung nach der Reha werden die Patienten an Angebote wie den Nichtraucher-Stammtisch in Linz oder das Rauchfrei Telefon der NÖGKK verwiesen.


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