Der Neue Ennser und die Kinderbetreuung in den Ferien
ENNS. Seit einigen Tagen bereitet dem Neuen Ennser die zu findende Obhut für den Kleinen Ennser in den Ferien leichtes bis mittelschweres Kopfzerbrechen. Doch nun gab es Entwarnung.
„Nimmst mich halt mit in die Arbeit“, hatte der Kleine Ennser vor einigen Tagen noch verlautbart, „du hast ja eh nie was zu tun.“ Und schon da wurde dem Neuen Ennser angst und bange. Die Vorstellung, den Kleinen auch tagsüber und während der Woche beschäftigen zu müssen, wo er sich eigentlich um seine Arbeit zu kümmern hatte, trieb ihm den Angstschweiß auf die Stirn. „Das wäre nur im äußersten Notfall möglich“, antwortete er, „und noch ist der äußerste Notfall nicht eingetreten.“ Während der Neue Ennser fieberhaft nach einer Möglichkeit suchte, um das drohende Unheil abzuwenden, gab es Entwarnung seitens der Stadtgemeinde. „Um hier rasche Hilfe anbieten zu können, wurde auf Antrag von Fraktionsobmann Stefan Bauer in der letzten Sitzung des Ennser Gemeinderats beschlossen, für Ennser Volksschulkinder, deren berufstätige Eltern keine Betreuungsmöglichkeit haben, in den Sommerferien durchgehend eine qualifizierte Freizeitbetreuung anzubieten“, war auf der Homepage der Stadt Enns zu lesen. Für den Neuen Ennser fühlte es sich an wie Geburtstag und Weihnachten zusammen. Dem Kleinen Ennser allerdings gefiel das gar nicht. „Du willst mich abschieben!“, warf er dem Neuen Ennser vor und erreichte mit der getätigten Aussage sein schlechtes Gewissen. Also begann er einen ersten Beschwichtigungsversuch und erklärte, dass er sich in der Arbeit konzentrieren müsse und dass es ihm nicht möglich sei, ihn jeden Tag dorthin mitzunehmen. „Ich hab dich ja gern um mich“, sagte er, „aber stell dir vor, du müsstest mich den ganzen Tag über ertragen … du würdest dich gar nicht mehr freuen, wenn ich am Abend nachhause komme…“ Und das verstand der Kleine Ennser ganz gut.
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