Leihomas schenken Kindern Zeit und entlasten die Eltern
ASTEN. Der Katholische Familienverband OÖ bietet mit dem „Omadienst“ seit zwanzig Jahren Unterstützung für junge Familien und Frauen an. Im östlichen Teil des Bezirk Linz-Land besteht derzeit jedoch ein Mangel an Leihomas.
Die Astenerin Leopoldine Brutter ist seit vier Jahren Leihoma und betreut eine Familie mit zwei Kindern in Enns. Als Koordinatorin für Asten, Enns und St. Florian vermittelt sie Frauen an Familien im östlichen Teil des Bezirks Linz-Land und in Ennsdorf. „Eltern brauchen manchmal Unterstützung, zum Beispiel wenn die Mutter zum Friseur oder ins Fitnessstudio gehen will. Die Aufgabe einer Leihoma ist es, sich in dieser Zeit sinnvoll mit den Kindern zu beschäftigen“, erklärt Brutter.
Keine Haushaltshilfen
Leihomas sind also nicht dazu da, sich mit den Kindern vor den Fernseher zu setzen und auf die Rückkehr der Eltern zu warten. Genauso wenig sollen Leihomas als Haushaltshilfen missbraucht werden. „Was man unternimmt, macht man sich am besten mit den Eltern aus“, erklärt Brutter. Bei Schönwetter gehen die Leihomas beispielsweise mit den Kindern auf den Spielplatz, lesen ihnen Geschichten vor, helfen ihnen bei den Hausaufgaben, backen gemeinsam einen Kuchen oder spielen einfach mit ihnen.
Chemie muss stimmen
Um sicherzugehen, dass die Leihoma auch zur Familie passt, findet ein Erstgespräch statt. In einer Eingewöhnungsphase gemeinsam mit den Eltern wird festgestellt, ob gegenseitiges Vertrauen und Sympathie vorhanden sind, wobei die Leihoma auch die Gewohnheiten der Kinder kennenlernt. „Wichtig ist es, sich nicht in die Erziehung einzumischen. Deshalb sollten die Kinder und die Leihoma auch gut zueinander passen“, sagt Leopoldine Brutter.
Längerfristige Bindung erwünscht
Leihomas müssen einen neunstündigen Basiskurs und einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, können aber schon parallel dazu eine Familie betreuen. In ihrer Tätigkeit als Leihoma sind die Frauen versichert. Als Aufwandsentschädigung gibt es sechs bis zehn Euro pro Stunde inklusive Kilometergeld. Die Termine werden direkt mit den Eltern ausgemacht. „Die Bindung zu den Kindern sollte längerfristig sein, und man sollte sich fixe Tage in der Woche ausmachen. Kurzfristige Vermittlungen sind nicht möglich, wir sind schließlich keine Leasingfirma“, erklärt Brutter.
Leihomas gesucht
Im Durchschnitt betreut eine Leihoma zwei Familien. Da während der Corona-Zeit ungefähr die Hälfte der Frauen in Brutters Gebiet aufgehört hat, besteht ein Mangel an Leihomas. „Erwachsene Frauen egal welchen Alters, die ein gutes Gespür für Kinder haben, können sich bei mir melden. Dasselbe gilt für Familien, die Unterstützung benötigen“, sagt sie.
Kontakt
- Telefon: 0676/6062788
- Mail: omadienst-llost@familie.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden