36 Prozent der Autofahrer in Enns halten zu wenig Abstand zu Radfahrern
ENNS. Das Klimabündnis Oberösterreich führte zusammen mit der Polizei und der Stadt Enns Messungen der Seitenabstände zwischen Auto- und Radfahrern bei Überholvorgängen durch. Das Fazit ist leider ernüchternd.
Ausreichender Abstand beim Überholen ist für die Verkehrssicherheit von Radfahrern sehr wichtig. Eine Studie aus dem Jahr 2017 vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ergab jedoch, dass bei rund 80 Prozent der Überholvorgänge der erforderliche Seitenabstand nicht eingehalten wurde. Am 23. Juni hieß es daher auf der Dr. Karl Renner Straße in Enns „Rücksicht durch Abstand“. Gemeinsam mit der Polizei und der Stadt Enns führte das Klimabündnis Oberösterreich insgesamt 115 Messungen durch. Ziel der Aktion war es, mehr Bewusstsein für dieses wichtige Thema bei allen Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Leider hielten 36 Prozent der Kfz-Lenker den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern bei Tempo 50 nicht ein.
Abstand ist überlebenswichtig
Auffallend bei der Messaktion war, dass die Überholabstände auf der 300 Meter langen Teststrecke gleich nach dem Kreisverkehr deutlich geringer waren als in die Gegenrichtung. Die Dr. Karl Renner Straße führt nach dem Kreisverkehr leicht bergab. Hier haben bei 30 Messungen nur 50 Prozent den Überholabstand eingehalten. Das niedrigste Messergebnis lag bei 0,6 Metern. „Radfahrer haben keine Knautschzone und spüren den überholenden Verkehr hautnah. Überholen Sie daher bitte mit Rücksicht durch Abstand. Vorausschauend fahren und bei Gegenverkehr nicht überholen sind dabei überlebenswichtig“, sagte Robert Stögner von der FahrRad Beratung OÖ.
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