Erhöhte Nachfrage in den Rotkreuz-Märkten Linz-Land
LINZ-LAND. Immer mehr Menschen haben aufgrund von Pandemie und Teuerungswelle Schwierigkeiten, ihre alltäglichen Lebenserhaltungskosten zu bestreiten. Mit der Zahl an Menschen, die sich ihr Leben nicht mehr leisten können, steigt auch der Bedarf an sozialen Angeboten und günstigen Alternativen. Die Rotkreuz-Märkte Linz-Land bieten armutsgefährdeten und armen Personen unbürokratisch und unkompliziert Waren des täglichen Bedarfs zu stark reduzierten Preisen an.
Besonders zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August lohnt es sich, auf die vermehrten Notlagen aufmerksam zu machen und auf die Wichtigkeit derartiger Einrichtungen hinzuweisen. Bereits der wöchentliche Lebensmitteleinkauf stellt nicht wenige Menschen vor eine finanzielle Herausforderung - Tendenz in den letzten Monaten bedauerlicherweise steigend. Ohne Angebote, wie die Geschäfte der Hilfsorganisation, wäre die Situation noch prekärer. Auch im Rotkreuz-Markt St. Florian hat sich die Zahl der Kunden in den vergangenen Monaten stark erhöht.
Neue Kunden, erhöhter Bedarf, vermehrte Nachfrage
Seit einiger Zeit können Menschen aus der Ukraine ganz regulär wie alle anderen auch mit einem Einkaufsnachweis in den Rotkreuz-Märkten Waren des täglichen Bedarfs erstehen. Die Berechtigung wird dabei ebenfalls sehr unbürokratisch von den zuständigen Gemeinden ausgestellt. Die Kundschaft des Rotkreuz-Marktes St. Florian besteht heute zu 40 Prozent aus Menschen aus der Ukraine, weiß Marktleiterin Monika. Ebenso sind syrische Familien im Einzugsgebiet untergebracht, die das Geschäft frequentieren.
„Aufgrund der großen Anzahl an ukrainischen Schutzsuchenden besteht eine erhöhte Nachfrage nach Duschbädern, Haarshampoos, Damenhygieneartikeln, Marmelade und Eiern. Vor allem Duschbäder und Shampoos werden dringend benötigt. Da diese Waren kaum ein Ablaufdatum haben, erhalten wir diese hauptsächlich bei Warensammelaktionen.“, schildert die Freiwillige die Bedarfslage. Die Produkte für die Rotkreuz-Märkte werden hauptsächlich von Partnern aus dem Lebensmittelhandel gespendet. Im Moment ist es mit dem Warenangebot nicht immer ganz einfach. Die Lieferungen von Obst und Gemüse sind in St. Florian zurzeit zurückgegangen. Laut Marktleiterin Monika könnte der Grund dafür sein, dass in vielen regulären Geschäften nun auch nicht mehr ganz frisches Obst und Gemüse einfach günstiger verkauft wird. Zuvor gingen diese Waren an Einrichtungen wie die der Hilfsorganisation.
Unbürokratische Hilfe dank Spenden- und Warensammelaktionen
Aufgrund der erhöhten Nachfrage freut sich das Rote Kreuz Linz-Land über vereinbarte, organisierte Warensammelaktionen bzw. Spenden von Unternehmen, Schulen, Vereinen, etc. Interessierte an einer derartigen Aktion bzw. an der Mitarbeit im Rotkreuz-Markt können sich gerne an Maria Nott unter 0732/7644271 oder per E-Mail an Maria.Nott@o.roteskreuz.at wenden. Spenden bzw. Warenabgaben durch Privatpersonen können aufgrund des dadurch vermehrten Arbeitsaufwandes für die freiwilligen Mitarbeiter ausnahmslos nicht entgegengenommen werden.
Armut führt zu Einschränkungen im Leben, bei nicht wenigen ist das bereits beim wöchentlichen Einkauf spürbar. Im Bezirk Linz-Land wirkt man der Alltagsproblematiken der Menschen mit zwei Rotkreuz-Märkten entgegen. Unkompliziert und ohne großen bürokratischen Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger wird in Leonding und St. Florian geholfen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rotkreuz-Märkte begegnen den Menschen ohne Vorbehalte und mit viel Wertschätzung. „Armut ist nicht immer auf den ersten Blick sichtbar. Das bedeutet noch lange nicht, dass sie nicht existiert. Die aktuelle Situation führt vermehrt zu Notlagen. In den Rotkreuz-Märkten können wir rasch Unterstützung bieten und zumindest die Sorgen um den wöchentlichen Einkauf etwas schmälern“, weist Paul Reinthaler, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Linz-Stadt/Land, auf die Bedeutung des Angebots hin.
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