„Grundsätzlich gibt es bei Elektroautos keine höhere Brandgefahr"
OÖ. Immer wieder hört man von Akkus, die sich entzünden. Bild- und Videomaterial von brennenden Elektrofahrzeugen ist meistens spektakulär. Aber wie hoch ist die Brandgefahr bei Elektroautos wirklich, auch im Vergleich zu herkömmlichen „Verbrennern“?
Peter Simader, Betriebsleiter beim ARBÖ Oberösterreich, gibt Entwarnung: „Grundsätzlich gibt es bei Elektroautos keine höhere Brandgefahr, als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Fahrzeughersteller müssen die gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen erfüllen, egal wie das Fahrzeug angetrieben wird.“
Wie entsteht ein Brand bei einem Elektroauto?
Die Hauptursache für Brände von Elektroautos ist das Überladen des Akkus. Wird ein Akku zu schnell oder mit zu starker Last geladen, kann es in den Batteriezellen zu Kurzschlüssen kommen, bei denen zunächst einzelne Zellen entfachen, von denen sich dann der Brand verbreitet. Ein solches „Überladen“ passiert beispielsweise durch ein fehlerhaftes Batterie-Managementsystem oder durch den Ausfall des Kühlsystems, welches die Batterie-Temperatur zwischen 20 und 40 Grad halten soll. „Allerdings wird bei modernen Elektroautos der Akku stets von komplexen Batterie-Managementsystemen überwacht, die vor solchen Fällen unter normalen Umständen verlässlich schützen“, erklärt Peter Simader. Auch bei schwereren Unfällen, bei denen sich die eigentlich gut geschützten Akkus im Fahrzeugunterboden verformen, kann so eine Selbstentzündung auftreten. Aber bei einem starken Aufprall kann auch bei einem Verbrenner beispielsweise die Treibstoffzufuhr, die im Vergleich zu Hochvolt-Batterien schlecht geschützt ist, reißen und einen Brand verursachen.
Was muss man tun, wenn ein Elektroauto brennt?
Der ARBÖ empfiehlt, stets die Rettungskarte des Fahrzeugmodells mitzuführen – Die Löschung und Bergung von Elektrofahrzeugen stellen die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen, und die Rettungskarte gibt wichtige Anweisungen, beispielsweise wie das Hochvoltsystem ausgeschaltet werden kann. Die Rettungskarten sind jederzeit auch auf den Herstellerseiten online abrufbar. Es empfiehlt sich also, einen Link oder das Dokument direkt am Smartphone zu speichern.
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