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215 verlieren Job: C&A schließt Logistikzentrum in Enns

Rafael Haslauer, 11.07.2017 16:06

ENNS. Seit mehr als 30 Jahren werden von Enns aus die C&A-Filialen mit Waren versorgt. Im Frühling 2019 soll damit Schluss sein.

FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR
FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR

Laut APA-Information soll ein Sozialplan ausgearbeitet werden. Hintergrund der Schließung ist, dass C&A die CEE-Länder künftig zentral von Trnava in der Slowakei aus beliefert.

Faire Lösung

Bis 2019 haben die Mitarbeiter noch eine Arbeitsplatzgarantie, betonte C&A-Österreich- und Osteuropa-Chef Norbert Scheele. Das Unternehmen suche nun das Gespräch mit dem Betriebsrat und anderen Zuständigen, „um für alle Kollegen in Enns eine faire und soziale Lösung zu finden: Wir wollen niemand im Regen stehen lassen“. Ein „transparenter Sozialplan“ soll in den kommenden Wochen und Monaten ausgearbeitet werden. Es werden auch Möglichkeiten einer Beschäftigung in einer nahen Filiale oder in anderen Logistikbetrieben geprüft.

Umstrukturierung

Derzeit werden neun Länder (Österreich, Kroatien, Rumänien, Slowenien, Serbien, Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei)von zwei Logistikzentren aus beliefert: jenem in Enns und einem in Nove Mesto (Slowakei). Künftig soll die gesamte Region zentral beliefert werden.

Neues Zentrallager

Laut Unternehmen würden dafür aber beide bisherige Zentren weder die Anforderungen hinsichtlich Größe und Infrastruktur erfüllen noch sei es möglich, sie baulich entsprechend zu adaptieren. Daher baut ein Investor in Trnava ein neues Zentrallager, das C&A mieten wird.

Vertrag unterschrieben

Der entsprechende Vertrag wurde am Freitag vergangener Woche unterschrieben. Das Lager soll im Frühling 2019 in Vollbetrieb gehen und durch seine geografische Lage gewährleisten, dass in allen neun Ländern die Filialen über Nacht wieder mit jenen Waren beliefert werden können, die am Vortag ausgegangen sind.

Neue Möglichkeiten für Kunden

Mit der neuen Struktur will sich C&A „zu einem führenden Omni-Channel Retailer in Zentral- und Osteuropa“ aufschwingen. Konkret bedeutet das, dass Kunden nicht nur Mode online ansehen, bestellen und sich die Ware entweder nachhause oder in ein Geschäft schicken lassen können. Es soll auch möglich sein, nach der Produkt-Information im Internet nachzuschauen, ob das Gewünschte in einer Filiale vorhanden ist und es sich dort reservieren zu lassen.

Unterstützung des Landes

Volle Unterstützung des Landes OÖ bieten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftsreferent Michael Strugl für die von der Schließung des C&A-Logistikzentrums in Enns betroffenen Mitarbeiter an: “Wir werden uns bemühen, die Folgen für die Betroffenen bestmöglich abzumildern und werden dazu auch das dem Land OÖ zur Verfügung stehende Instrumentarium anbieten“, erklärt Landeshauptmann Stelzer.

Rasche Beschäftigung 

„Im Vordergrund steht, dass die Mitarbeiter so rasch als möglich wieder eine Beschäftigung finden. Ich habe schon mit C&A-Österreich- und Osteuropa-Chef Norbert Scheele Kontakt aufgenommen, Scheele hat auch bereits einen Sozialplan für die Betroffenen angekündigt“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Strugl. Auch mit dem AMS Oberösterreich stehe Strugl bereits in Kontakt.

Existenzbedrohung

„Es ist notwendig, dass es für die betroffenen Mitarbeiter, so rasch als möglich konkrete Informationen und Perspektiven gibt, für viele wird ansonsten die Schließung zur Existenzbedrohung werden“, so die Vorsitzende der SPÖ Oberösterreich, Landesrätin Birgit Gerstorfer, die vom zuständigen Landesrat Strugl fordert, seitens des Landes rasch zu handeln. „Wenn nötig, muss man auch über eine Stiftung nachdenken.“


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