Auswirkungen des Corona-Virus' auf Ennser Unternehmen

Thomas Lettner, 12.03.2020 16:00

ENNS. Die Auswirkungen des Corona-Virus' machen auch vor der ältesten Stadt Österreichs nicht Halt. Tips befragte Wirtschaftstreibende und Angestellte aus verschiedenen Branchen, wie sehr sich das Virus auf sie auswirkt.

1 / 2 Gastronom und Hotelier Wolfgang Brunner hat aufgrund des Corona-Virus' 80 Prozent Stornierungen zu beklagen. Foto: Thomas Lettner

Besonders betroffen ist die Gastronomie inklusive Hotellerie. Wolfgang Brunner, Chef des Hotels zum Goldenen Schiff, versucht alles, um der Stornierungswelle entgegenzuwirken. „Ab sofort bieten wir für Enns und Ennsdorf einen Lieferservice mit sechs Gerichten an, wobei der reguläre Küchenbetrieb aufrechterhalten bleibt“, informiert Brunner, der sich mit 80 Prozent Stornierungen konfrontiert sieht.

Hausmittel zur Stärkung des Immunsystems

„Aufgrund der vielen Stornierungen und Reisewarnungen kümmern wir uns jetzt mehr um die Anliegen und Bedenken unserer Kunden. Alles ändert sich derzeit so schnell. Wir versuchen, die beste Lösung für die Kunden zu finden“, sagt Sabine Wunder vom Reisebüro Reisewelt Enns. In der Stadtapotheke Enns jedoch blüht das Geschäft. „Wir haben in den vergangenen Wochen rund 60 Liter Desinfektionsmittel verkauft, haben aber noch einiges auf Lager. Stärker nachgefragt wird derzeit auch das Medikament ViruProtect“, sagt die Angestellte Corinna Kallinger. Um das Immunsystem zu stärken, empfiehlt sie heiß-kalte Wechselbäder, Obst- und Gemüse und Thymiantee.

Auswirkungen noch nicht messbar

„Wir spüren die Auswirkungen des Corona-Virus' seit einigen Tagen. Laut Prognose sollen es bis zu 25 Prozent Umsatzeinbußen in der Branche werden“, sagt Sylvia Enzenhofer von Schuhe und Taschen Peterseil. Hinzu komme, dass Schuhmessen wie die Shoes & Bags in Salzburg, auf denen Schuhhändler ihre Ware ordern, ausfallen. „Engpässe bei Lieferanten haben wir aber kaum. Das Frühlings- und Sommersortiment ist schon vollständig da“, sagt sie.

Hol- und Bring-Service

Besonders betroffen ist auch die Autobranche, weshalb Gerhard Öllinger von Oellinger Enns/Steyr nun neue Ideen zur Unterstützung des Tagesgeschäfts präsentiert: „Wir versuchen nun, speziell jene Kunden zu unterstützen, die aufgrund der aktuellen Corona-Situation den Bewegungsradius einschränken möchten. Ab sofort bieten wir daher im Umkreis von 15 Kilometer einen Hol-Bring-Service für unsere Werkstattkunden an.“ „Wenn eine Kunde eine Jahresinspektion oder Reparaturen durchführen lassen möchte, erledigen wir den Hol-Bring-Service bis auf Weiteres nun gratis“, fügt Walter Forstenlechner hinzu.